von 03.06.2011

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Der Politik-Professor Reinhard Wolf schrieb in einem Gast-Kommentar in der taz, Merkels vorgezogener Atomausstieg sei die “endgültige Kapitulation deutscher Klimapolitik”. Er weist darauf hin, dass durch den Atomausstieg der CO2-Ausstoß steigen werde und fragt sich, was die Polynesier wohl davon halten, schließlich führt der Anstieg des Meeresspiegels für sie zum Untergang. Zu diesem Kommentar erreichte uns folgender Leserbrief von Irene Fröhlich aus Husum, Kreis Nordfriesland:

Ich war so wütend und frustriert über den dümmlichen und provokanten Artikel von Reinhard Wolf, so ärgerlich über die kostbare Zeit, die ich mit dem Lesen zugebracht habe. Warum macht ihr so was, liebe Leute, habt ihr es nötig, mit so was eure Seiten zu füllen? Glaubt ihr, dass ihr manchmal zwischendurch eure Leserschaft damit herausfordern müsst, Meinungen abzudrucken, die quer zu allem stehen, was ihr sonst ja zum Glück auch offensiv vertretet? Oder ist euer Kalkül, dass mit solch einem Statement auch mal ein “Rechter” eingefangen wird? Oder was?

Es antwortet Daniel Bax, Redakteur im Meinungsressort der taz:

Ob ein Ausstieg aus der Atomenergie zulasten des Klimaschutzes geht, wie manche behaupten, und ob unser Energiebedarf in Zukunft allein mithilfe erneuerbarer Energien wie Windkraft gedeckt werden kann, das gehört zu den großen Zukunftsfragen, denen wir uns (nicht nur bei der taz) stellen müssen. Eine Debatte darüber halten wir für absolut unausweichlich.

Die Antworten auf die Frage, ob zwischen dem Wunsch nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie und dem Willen zum Klimaschutz nicht ein Zielkonflikt besteht, haben meines Erachtens auch nur wenig mit “links” oder “rechts” zu tun, sondern mit unterschiedlichen Szenarien, die vorstellbar sind. Und ja, wir wollen unsere Leser gerne dazu provozieren, sich eine eigene Meinung zu bilden, und nicht nur vorgefasste Meinungen bestätigen.

Darum drucken wir gerne streitbare und auch widerstreitende Beiträge ab. Die taz steht zwar für bestimmte Grundüberzeugungen (wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit) ein. Aber eine Einheitsmeinung werden Sie bei uns dazu sicher kaum finden.

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