vonFalk Madeja 15.03.2010

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=W4S1Lp5bNQE[/youtube] Momentan erlebt die Niederlande beeindruckende Triumphe des Personenkults. Ja, unsere Nachbarn scheinen sich vor allem in der Politik daran zu berauschen. Sie haben ein Staatsoberhaupt, dass sie nicht wählen – und im ganzen Land sind zig Strassen und Plätze nach deren Familie benannt. Wenn sie, also die Königin, einmal abtreten will, dann kommt eben jemand anders aus der Familie.

Dann gibt es da eine Ministerin, die einfach 100.000 Zeitschriften drucken lässt, ihren Vornamen „Gerda“ auf die Titelseite setzt und zig Fotos von sich selbst abdrucken lässt.

In den Umfragen liegt eine Partei vorn, die sogenannte Freiheitspartei PVV, vorn, die nur ein einziges Mitglied und logischerweise nur einen Führer hat – Geert Wilders! Wenn er mal einen Parteitag hat, dann kann er allein klatschen. Und fast aus dem Nichts entwickelt sich auch noch um den neuen sozialdemokratischen Spitzenkandidat Job Cohen ein handfester Personenkult.

Obwohl der Mann als Bürgermeister von Amsterdam in den letzten Jahren nicht zur Wahl stand, wollen ihn 55 Prozent der Niederländer vom einen auf den anderen Moment zum Ministerpräsidenten wählen, vielleicht jedenfalls! Auf YouTube gibt es bereits ein Lied von ihm, Yes we Cohen. Von Faeke & the Emanon Project. Eigentlich mal für Obama geschrieben, aber jetzt auf Job Cohen zugeschnitten, lesen wir bei Joop.nl.

Auf Facebook entwickelt sich rasent schnell eine Fangemeinde, inzwischen 7755 Mitgliedern. Motto: Support Job Cohen for (minister) President. Let’s give those Wilder’s voters a run for their money;). Teilweise überschlagen sich die Cohen-Fans in den Diskussionen. Sie finden seine Reden ganz toll, halten ihn für den Wilders-Verhinderer und am 30. Mai soll ein nationaler Theetrink-Tag organisiert werden. Das, weil Wilders seinem Kontrahenten Cohen ja vorgeworfen hatte, mit den Einwanderern zu viel Thee zu trinken.

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https://blogs.taz.de/yes_we_cohen_-_verrueckt_auf_personenkult/

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