P.S.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten von Amerika hatten 49 Millionen US-Amerikaner (15% der Bevölkerung) im Jahre 2008 nicht immer genug zu essen, darunter 17 Millionen Kinder, 4,3 Millionen mehr als noch im Jahr zuvor. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn dieser Aufzeichnungen. Landwirtschaftminister Vilsnack, der zum Welthungergipfel in Rom nur seine Stellvertreterin geschickt hat, erwartet für das laufende Jahr noch höhere Zahlen und sagte dazu: „Wir müssen uns sehr ernsthaft mit Ernährungssicherheit und Hunger in den USA auseinandersetzen.“
Die als „food insecure“ eingestuften Haushalte leiden allerdings nicht das ganze Jahr unter Hunger, sondern haben an bestimmten Tagen im Jahr zu wenig zu essen und zu wenig Geld um sich ausreichend zu versorgen. Die als besonders hart getroffen eingestuften (very food insecure“) erleben solchen Mangel regelmäßig, ein Teil von ihnen klagt deshalb über Gewichtsverlust.
Rund ein Drittel der Betroffenen erhielt food stamps, d.h. staatliche Lebensmittel-Hilfen. Besonders betroffen sind Haushalte von alleinstehenden Müttern und Haushalte im Süden des Landes.
Bei der Zahl der krankhaft Übergewichtigen sind die USA übrigens Weltspitze: Nur in einem einzigen Bundesstaat lag ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung im Jahre 2008 noch unter 20%, im landesweiten Durchschnitt waren 27,6% adipös (schwer übergewichtig). Auch diese Seuche ist in den niedrigen Einkommensschichten besonders verbreitet. Hier eine Übersicht über die Entwicklung in den letzten 20 Jahren:
P.S. Hier eine bedenkenswerte, wenn auch ihrerseits nicht unpolemische Relativierung aus der Washington Post