Nun ist das Ansinnen, Versammlungsorte für Faschisten und Rassisten zu schließen ein Gutes und Nachvollziehbares, auch wenn die im Banner der hiesigen Antifa zu findenden Wendung „in die Spree“ im Hinblick auf diese Ostberliner Kneipe wohl arg ungeschickt gewählt ist. Warum?
Weil sie einerseits an die Formulierung des „ins-Meer-treibens“ erinnert, vor allem im Zusammenhang mit den Juden, speziell denen in Israel, und dem dort regionalen Antisemitismus. Wie überhaupt der Radikalismus der Antifa oftmals nicht bloß die FDGO verlässt, sondern auch den Respekt vor dem bloßen Menschenleben. Was die Antifa grundsätzlich und immer diskreditiert und im Grunde zu einem unmöglichen politischen Akteur macht.
Aber andererseits auch, weil es natürlich schwierig ist, auf einer sprachlichen Ebene witzig und smart mit dem Dritten Reich, seinen Begriffen und Insignien umzugehen und gleichzeitig in seinem Ansinnen ernst genommen werden zu wollen. Zum Henker mit dem Führer, so weit, so klar. Zum Führer mit dem Henker aber, das ist durchaus schlau und durchaus lustig. Und nur ein weiteres Beispiel dafür, wie der Umgang mit den Begriffen des Dritten Reiches immer postmoderner, popkultureller und generell loser wird.
Ob das nun gut ist, das muss a) jeder nach dem eigenen Geschmack entscheiden. Und b) im Einzelfall bewertet werden. Hier jedenfalls klappt’s.