vonHeiko Werning 02.06.2011

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… ein kleiner Beitrag aus der Spinnen-Genderforschung:

Wirklich soziale, kooperative Spinnen sind rar. Meist besteht das Interesse von Spinnen aneinander nur in der Kalorienzahl des Gegenübers. Umso erstaunlicher, dass ein winziger Bruchteil der bekannten Arten alles ganz anders macht: Manche lassen sich nicht nur gegenseitig in Ruhe, sondern bauen sogar gemeinsam ihre Netze und kooperieren bei der Aufzucht des Nachwuchses und beim Beutefang. Interessanterweise weisen die Kolonien solch sozial-kooperativer Spinnen ein extrem unausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf. Untersuchungen an Vertretern der Spinnengattungen Anelosimus, Diaea und Stegodyphus zeigten, dass um die 90 % der BewohnerInnen einer solchen Kolonie Weibchen sind. Und das keineswegs, weil die Männchen vorher rausgeschmissen oder aufgefressen wurden oder einer ungesunden Lebensführung zum Opfer fielen, vielmehr zeigt sich bereits in den Spinneneiern ein ähnliches Geschlechterverhältnis.

Und noch eins drauf: Derart lebende Spinnenarten sind nicht näher miteinander verwandt. Sie gehören sogar verschiedenen systematischen Familien an. Was also bedeutet, dass es sich um keine Zufallsentwicklung handelt, sondern dass sich eine massiv erhöhte Zahl von Weibchen bei Spinnen als förderlich für kooperatives, soziales Verhalten bewährt hat.

Schönen Herrentag dann noch.

(Mehr Wissenswertes über soziale Spinnen gibt es im Titelthema der kommenden TERRARIA-Ausgabe Nr. 30, Juli 2011, u. a. vom Spinnenexperten Boris Striffler zu lesen.)

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