Gestern in Olaf Gersemanns sehr lesbarem „Welt“-Artikel über die Lehren aus der Finanzkrise:
Große (und kleine, aber stark vernetzte) Banken stellen ein Systemrisiko da – und sind daher „zupzug„: zum Pleitegehen zu groß. Keine Regierung wird umhinkommen, eine Zupzug-Bank, die sich verzockt hat, zu retten.
Ich halte zupzug für eine geniale Übersetzung von „too big to fail“ und werde es gerne bei nächster Gelegenheit verwenden – und die kommt, keine Sorge.
Der bearbeitende Redakteur des Welt-Schwesterblatts „Berliner Morgenpost“, in dem viele Welt-Artikel parallel erscheinen (manchmal auch umgekehrt), war hingegen von dieser Übersetzung offenbar weniger begeistert. Dort lautete die Passage nämlich:
Große (und kleine, aber stark vernetzte) Banken stellen ein Systemrisiko dar – und sind daher „too big to fail“, zum Pleitegehen zu groß. Keine Regierung wird umhinkommen, eine solche Bank, die sich verzockt hat, zu retten.
Oder sind die Morgenpost-lesenden Bolle-Berliner zu dumm, um zupzug zu verstehen?
(hat tip an Alexander Ross)