von 22.01.2012

taz Hausblog

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Von Hannah Wagner, Teilnehmerin am Workshop der taz Panter Stiftung

Auf der Party am Donnerstagabend beschließen Sabine und ich, einen Artikel über die Entwicklung des Chaos Computer Clubs zu schreiben und nach dem dritten Wein sind wir überzeugt, dass unser Plan absolut genial ist. Im Laufe des Abends entwickeln wir die wildesten Ideen: Wir werden ein Gründungsmitglied auftreiben, außerdem eine Person aus dem Vorstand und es versteht sich von selbst, dass auch ein Interview mit Daniel Domscheit-Berg nicht fehlen wird. Das alles in weniger als zwei Tagen auf die Beine zu stellen, erscheint uns dabei durchaus realistisch.

Ist es dann leider doch nicht. Bedauerlicherweise ist Europas größte Hackervereinigung nicht wirklich begeistert von der Idee, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und alle Versuche, einen CCC-Aktiven ans Telefon zu bekommen, scheitern kläglich. Unser Artikel auch.

Während Sabine nun an einem Portrait über einen Berliner Hacker schreibt, versuche ich, mir bis zu meinem Interviewtermin in einer Stunde ein umfassendes Wissen über ein Verkaufsportal anzulegen, das handgefertigte Produkte übers Internet vertreibt und verliere mich in grinsenden Rentieren, rosa Steckenpferden und Wärmflaschenhüllen mit „I LOVE YOU“-Aufschrift. Neben mir testet Jasper für seine Reportage ein Online-Computerspiel, jagt geheime Agenten und kauft virtuelle Croissants ein.

Es ist mittlerweile Freitagnachmittag und bei den ersten Teilnehmern kommen Anflüge von Panik auf, dass es mit ihrer Anfangsidee nun doch so gar nichts werden wird, im Hausflur werden die ersten Verzweiflungszigaretten geraucht. Eine Mischung aus anfänglicher Selbstüberschätzung, fehlenden Interviewpartnern und hier und da einer Riesenportion Pech zerschlagen im Laufe des Tages noch so manches Projekt. Von einer Internetbar, die sich nach zwei Stunden Recherche als gar nicht mehr existent herausstellt über Hacker, die per Mail nicht erreichbar sind bis hin zu einem Datenschützer, dem plötzlich einfällt, dass er im Interview weder den Namen seines Unternehmens, noch seinen eigenen nennen darf sehen wir uns mit einigen Problemen konfrontiert.

Irgendwie kriegen wir sie dann doch noch alle in den Griff. Am Samstagabend sind fast alle Artikel fertig geschrieben und werden in der nächsten Woche als Ergebnis des 10. Taz Panter Workshops präsentiert.

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https://blogs.taz.de/hausblog/schlieslich-wurde-es-das-rosa-steckenpferd-probleme-bei-der-recherche/

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