Am heutigen Freitag haben die Leser im Süden und Westen Deutschlands eine taz im Briefkasten, die nur noch aus zwei Teilen – so genannten Zeitungsbüchern – besteht. In den Tagen zuvor hatten sich viele Leser beschwert, dass die taz mit ihren 20 Seiten in vier einzelnen Teilen kam. Deshalb haben wir das jetzt zunächst geändert und warten ab, welche Erfahrungen wir und unsere Leser nun mit der zweigeteilten taz machen.
Zum Jahreswechsel hat die taz einen ihrer drei Druckstandorte gewechselt: Von Frankfurt, wo die bisherige Druckerei ihren Betrieb einstellte, hin nach Gießen. Die bisherige Druckerei konnte keine Zeitungsbücher drucken – im Westen und Süden Deutschlands gab es die taz daher immer in einem Stück. Die Druckereien in Pinneberg bei Hamburg und in Berlin hingegen konnten Bücher drucken, dort besteht die taz aus vier Teilen. Dank des Druckereiwechsels konnten wir endlich in ganz Deutschland eine taz in vier Zeitungsbüchern anbieten.
Was uns aber völlig überrascht hat: Wie stark sich unsere Leser im Westen und Süden an den Druck in einem einzigen Zeitungsbuch gewöhnt haben. Zwar gab es auch ein einzelnes Lob: „Endlich kein Streit mehr am Frühstickstisch, wer welchen Teil der Zeit als erstes entfaltet bekommt.“ Von den meisten Hausblog-Kommentatoren aber kam harsche Kritik. „Mangels“ schrieb: „Hilfe! Die TAZ will nicht mehr gelesen werden! Sie fällt mir in den Händen auseinander!“ Christoph Hermann: „das soll fortschritt sein? eine lose blättersammlung – unmöglich!“ Und Gregor Häcker: „Das ist doch keine Zeitung! Ständig fallen einem die einzelnen Seiten auf den Boden. Geht gar nicht in Bus oder Bahn! Bitte wieder ändern!“
Daher haben wir das jetzt unverzüglich geändert. In Gießen drucken wir jetzt erstmal in zwei gleich dicken Büchern (ein Buch ist hier aus technischen Gründen nicht möglich). Zumindest unter der Woche, am Wochenende werden es vier Bücher werden. Das erste Buch hat zwölf Seiten und besteht aus dem kompletten aktuellen Teil. Das zweite Buch beginnt mit der Sonntaz und hat sechs Seiten. Das dritte Buch hat wieder zwölf Seiten und beginnt mit der Bewegungen-Seite der Sonntaz. Das vierte Buch beginnt mit der Genuss-Seite der Sonntaz und hat sechs Seiten. Das erste Buch muss aus technischen Gründen so viele Seiten haben wie das dritte Buch, das zweite Buch so viele Seiten wie das vierte.
Wie finden Sie die Umstellung? Sind zwei Bücher besser als vier? Und was halten eigentlich unsere Leser im Norden und Osten davon, dass die taz hier immer in vier Büchern kommt?
Update 18. Januar: Ein Buch wäre in Gießen sehr wohl möglich, es wäre allerdings deutlich aufwändiger und teurer.
CHRONOLOGIE DER FALLEN
missfallen aufgestellt:
die taz
ein Buch
gefiel
die taz
vier Bücher
zerfiel
die taz
zwei Bücher
auffiel