Auf der großen Netzkonferenz re:publica vergangene Woche in Berlin diskutierten in einer „Online-Elefantenrunde“ die Leiter von „Spiegel“-Online, „Zeit“-Online und „Südddeutsche.de“ über die Schwierigkeiten, Online-Journalismus zu finanzieren. Eine neue Idee kam dabei nicht zum Vorschein, außer dass alle das innovative „taz-zahl-ich“-Modell lobten. Der Branchendienst Kress-Report schreibt dazu:
„Keinen Hehl machten die Online-Chefs aus ihrer Sympathie für das Modell der „taz“. Auf deren Online-Seite können Leser beim Abruf jedes Artikels entscheiden, ob sie freiwillig für die Lektüre bezahlen. Solch eine Idee könnte auch auf vielen anderen Seiten funktionieren, meinte Plöchinger: „Ich glaube, dass unsere Marken relativ viele Fans haben, die bereit sind, dafür zu zahlen.“ Auch Wegner zeigte sich begeistert vom Einfall der „taz“ und sagte: „Eigentlich müssten alle Leute nach Berlin pilgern.“ Die Branche habe noch gar nicht ausreichend studiert, was da Tolles entstanden sei.“
Noch sind die Pilgermassen hier nicht eingetroffen – und falls sie kommen sollten, stellen wir ihnen das erfolgreiche „taz-zahl-ich“-Projekt gerne vor, allerdings auch verbunden mit der Skepsis, ob es auch bei ihren Websites wirklich funktionieren würde. Denn im Unterschied zu Spiegel, Zeit oder SZ verfügt die taz als genossenschaftlich organisierter Betrieb über eine Community, die sich sehr eng an das Projekt und die Zeitung gebunden fühlt. Und die von daher vermutlich auch eher bereit ist, das Webangebot der taz freiwillig zu honorieren, als das bei kommerzieller orientierten Großverlagen der Fall wäre.
Auch wenn die Sympathie für unser Bezahlmodell in Fachkreisen weiter steigt können wir diesen Monat ausnahmesweise keine weitere Steigerung der Zahlunsgeingänge vermelden. Trotzdem kam mit 9.931,02 Euro Nettoerlösen im April eine beachtliche Summe über die freiwilligen Zahlungen bei taz.de rein. Davon an regelmäßigen Zahlungen 5.738,95 Euro – ebenfalls etwas weniger als im Vormonat, was möglicherweise mit der ungewöhnlich hohen Zahl an Fehlbuchungen zu tun hat. Trotz dieses leichten Rückgangs – der auch mit den Osterfeiertagen und Ferien zu tun haben könnte – sind wir weiter begistert von der Zahlungsbereitschaft der NutzerInnen von taz.de. Die Gesamteneinahmen der Kampagne liegen mittlerweile bei 130.992,70 Euro. Dafür allen ganz herzlichen Dank und die Bitte, uns auch in Zukunft zu unterstützen.
Bei Fragen oder Anregungen kommentieren Sie hier oder schreiben Sie an taz-zahl-ich@taz.de.
[…] Schnitt sollte besser zwischen denen sein, die zahlen können, und denen, die das nicht können. Im April haben 5.000 Nutzer von taz.de freiwillig gezahlt. Ein gutes Zeichen, vielen […]