vonBlogwart 03.07.2015

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Fast auf den Tag sechs Jahre, nachdem sie als Chefredakteurin in unser Haus gekommen war, hat Ines Pohl erklärt, dieses Amt nicht mehr ausüben zu wollen. Sie wird künftig für die „Deutsche Welle“ aus Washington berichten.

Der fünfköpfige Vorstand der taz, bestehend aus den Geschäftsführern Karl-Heinz Ruch und Andres Bull, aus dem Produktionschef Jörg Kohn und den Redakteurinnen Tanja Martini und Isabell Lott, der nach Redaktionsstatut für Angelegenheiten der Chefredaktion zuständig ist, war über diesen Schritt informiert und wird seiner Verantwortung nachkommen.

Mit Andreas Rüttenauer, seit 2014 mit Ines Pohl an der Spitze des Blatts, gibt es in der taz eine handlungsfähige Chefredaktion.

Wir danken Ines Pohl für sechs auch ökonomisch außerordentlich erfolgreiche Jahre für die taz.

Ines Pohl sagt zu ihrem Wechsel: „Natürlich gibt es in Deutschland keine andere Zeitung, für die ich lieber arbeiten würde als für die taz. Aber nach sechs Jahren als Chefin dieser Zeitung wird es Zeit für etwas Neues. Ich freue mich sehr, wieder als Korrespondentin zu arbeiten und für die Deutsche Welle nach Washington zu gehen.“

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https://blogs.taz.de/hausblog/taz-intern-ines-pohl-verlaesst-die-taz/

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kommentare

  • Das hätte man bei einer solch autonomen und sogar genossenschaftlichen Zeitung wie der taz nicht erwartet, dass eine mutmaßliche Big-Brother-Sympathisantin bis in die redaktionelle Leitung hat geraten können. Brauchen wir eine Ami-„taz“?

  • die taz ist in den letzten jahren gottsei dank wieder „linker“ geworden. gleichzeitig ist sie, was recherche, nachrichten und wissenschaftliches feuilleton (buchrezensionen) betrifft, professionell. der realo grüne kurs in den 80ern und 90ern wahr schon ziemlich schlimm. aber jetzt nehme ich sie auch als stimme war, die sich politisch unüberhörbar gemacht hat und wirksam eingreift. so war es eigentlich 1977 auch gedacht, als wir damals die zeitung gründeten. es gäbe noch so einiges zu sagen. aber ines pohl scheint es sehr gut gemacht zu haben.ich kann ja nicht hinter die kulissen gucken. besonderes lob an ulrike hermann, ihre kommentierungen und ihr wissen mitzubekommen sind ein genuss. hoffentlich bleibt sie.

    • „(….) ulrike hermann, (….). hoffentlich bleibt sie.“
      Wer, DIE HeRmann; Was, ‚ihr wissen“?! Wo, in der Talkshow von Anne Will?!
      Ist Ihr Leserkommentar Satire?! Je länger fraumann sie monologisieren läßt, je inhaltsloser, weil realitätsferner, irrationaler wird das, was sie je nach Tageskondition in Sachen Wirtschaft zum Besten gibt – und all das im apodiktisch-besserwisserischen Ton begleitet von Augenklimpern und selbsgefälligem Grinsen; In short: unerträglich-lächerlich.

      „(….) gottsei dank wieder “linker” geworden,“
      Definitiv! Ihr L.k. kann nur Satire sein!

  • Das oft besserwisserische Auftreten, das das mit Ideologie aufgepimpte Halbwissen der Frau Pohl zu kaschieren versucht, wird uns in den TV-Talk-Shows ja leider erhalten bleiben. Für die taz selbst jedoch eine Glücksmeldung,
    dass Frau Pohl diese nun verlässt. Nun hat die taz endlich einmal die Chance, sich zu professionalisieren. Der üppige DW-Salär samt Privilegien und die Beamtenmentalität, die bei der DW vorherrscht, werden die zukünftige Washington-Berichterstatterin natürlich erfreuen. Ob sie aber ihre mangelnde Professionalität in der M Street weiterhin so gut übertünchen kann, wie ihr das jahrelang in der Rudi-Dutschke-Straße gelungen ist, wird die große Frage sein.

  • Ich mochte Ines Pohl aufgrund ihrer besonnenen Art und pointierten Kommentare. Schade, dass sie geht. Ich hoffe, dass sie bei der DW genauso kritisch sein kann wie bei der TAZ und wünsche ihr alles Gute. Wer wird NachfolgerIn?

    Manuela Werner

  • Ds kann ich gut verstehen. ein Job bei der deutschen WElle ist ein sechser, das gibt schöne Dienstreisen, grosszügige Spesen, tolle Altersversorgung, die deutesche Welle gehört normalerweise abgeschafft, schon das english ist grauenhaft,das Programm st mehr ein Schulprogramm, wie die Oma im Vogelsberg Strümpfe stopft, aber wie gesagt, toller Job, tolles Gehalt und immer Business class, ein Urlaub bis zur Rente

    • @Schmidt Georg
      Frau Pohls’ Entscheidung für die DW (Washington) orientiert sich karrieretechnisch an der Bedeutungs-Entwicklung der taz in der Presselandschaft und ist insofern nur konsequent: Journalistischen Impact des eigenen Outputs immer weiter minimieren, persönliche Vorteile maximieren.
      Neu war mir bis dato allerdings, dass „Chefredakteurin“ ein „Amt“ wäre; das dürfte wohl dem ’neueren‘ Selbstverständnis der taz geschuldet sein.
      Anmerkung: Mich hätte auch nicht gewundert, wenn Frau Pohl zur F*c*book-Gemeinde konvertiert wäre.

  • Wenn die zweite Frau auch geht wird die TAZ vielleicht wieder TAZ.
    Es kann ja noch alles gut werden.
    Vielleicht lohnt sich dann ein ABO wieder.
    Ich wünsche ihr alles Gute, die DW passt zu ihr.

  • Hallo Ines Pohl,

    für die taz ist es schade, dass Sie gehen.

    Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie bei der DW und in Washington das finden, was Sie sich erhoffen und wünschen, und dass Sie dort so arbeiten und schreiben können, wie Sie es sich vorstellen und wie Sie es möchten. Viel Erfolg!

    Da das Leben aus mehr besteht als aus Arbeit – zumindest sollte es so sein -, wünsche ich Ihnen auch alles Liebe und Gute!

    Herzliche Grüsse,
    Claus Stroheker

  • „Natürlich gibt es in Deutschland keine andere Zeitung, für die ich lieber arbeiten würde, als für die taz.“ — im radio hört man die fehlerhafte kommasetzung, nicht.

  • Gute Frau, echt Schade!
    Andererseits sollte man sich für die DW freuen, die können nämlich wirklich ein paar kritische Köpfe gebrauchen. Angepasste Atlantiker haben sie ja schon genug.

  • Na ja, schon unter Bascha Mika hat die taz bedauerlicherweise eine Richtung eingeschlagen, die unerfreulich war (z.B. wir schalten ganzseitige Anzeigen für die Atomindustrie und da ja Redaktion und Werbung getrennt sind, dürfen wir das). Unter Ines Pol kam es zwar nicht mehr zu solchen Klöpsen, wirklich besser geworden ist die taz unter ihrer Leitung aber auch nicht – eher langweiliger und jedenfalls nicht mehr „meine Zeitung“. Insofern kanns ja nun vielleicht wieder besser werden. Alles Gute!

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