von 13.03.2011

taz Hausblog

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Von Lisa Poelker, Teilnehmerin am Workshop der taz Panter Stiftung

Der Zeitdruck ereilt uns bereits eine Stunde vor Beginn der Redaktionskonferenz am Samstagnachmittag. Elisa, Jonas und ich stehen vor verschlossener Tür der Circleculture Gallery in Berlin Mitte. Die Zeit läuft, noch heute sollen unsere Texte in gröbsten Zügen fertiggestellt werden. Als wir unseren Interviewpartner nach vergeblichen Anrufen und Klingeln bereits abgeschrieben haben und uns zum Gehen wenden, schlendert uns Johann Haehling von Lanzenauer überraschend doch noch auf dem Bürgersteig entgegen, nicht wissend, dass seine Angestellte uns zum Gespräch eingeladen hat. Wir werden mit dem Galeristen über Street Art und Urban Art sprechen, die verrückten Kunstwerke in seinen Ausstellungsräumen bewundern und am Ende des Gesprächs ein paar Fotos schießen. Nicht ohne den nervösen Blick zur Uhr, denn als wir die Galerie verlassen, ist es schon zehn vor halb.

Als Thilo die Konferenz eröffnet, haben es immerhin 13 Teilnehmer zur taz geschafft. Einige tippen eilig weiter auf den Tastaturen ihrer Laptops herum, andere schauen bereits erschöpft in die Runde. Es soll um die Seitenkonzepte der einzelnen Gruppen und die Frage nach der Platzierung des Gruppenfotos gehen. Bis zum Abend sollten möglichst alle Texte fertig werden, stellt Thilo klar. Der Sonntag ist fürs Überarbeiten der Texte, das Finden von Überschriften und das Layout gedacht. Neben unseren vier Seiten werden auch vier aktuelle Seiten zum Thema Super-Gau an die Druckerei geschickt werden müssen.

Die Seite 1 beginnt mit der Vorstellung ihres Konzepts. Das Titelbild der Beilage, eine Fotomontage, steht. Außerdem wird es eine einleitende Glosse und Statements unterschiedlicher Menschen zum Thema Underground geben. Schon bald verzetteln wir uns im Konflikt ums Gruppenfoto. Niemand möchte dem Bild Platz auf seiner Seite einrichten. Zudem kommt Kritik auf, das Foto erwecke zu sehr den Eindruck eines Schülerprojekts. Zur Unruhe gesellt sich die Frage nach der Notwendigkeit eines Inhaltsverzeichnisses. Die Vorstellung der anderen Seitenkonzepte verläuft zügiger. Mittlerweile sitzen 16 Workshop Teilnehmer im Kreis. Seite 2 zum Oberbegriff „Orte“ schreibt zu den Themen Touristifizierung, die Anziehung des Untergrunds am Beispiel der Berliner U-Bahn und verfasst zwei Texte zum Thema Cyberspace. Ein Sprecher des CCC wurde bereits interviewt, nachmittags wird Mandy mit Daniel Domscheit-Berg sprechen. Ein Teil der Gruppe befindet sich gerade auf Underground-Sightseeing-Tour. Auch das Oberthema „Menschen“ wurde dreigeteilt. Als Aufmacher der Seite ist ein Text zu illegalisierten Menschen in der Bundesrepublik geplant, der die Arbeit der Medinetze vorstellt. Der Artikel zum Thema Streetart soll bebildert den Schwerpunkt der Seite darstellen. Außerdem wird ein Porträt über den Bassisten einer Hardcore-Band geschrieben. Der Gruppe 4 zur Kategorie „Medien“ fehlt noch der rote Faden im Bericht über Underground-Medien in Frankreich und in der BRD. Außerdem schreibt sie über ein afghanisches Journalisten-Netzwerk. Julian überlegt, in seinem Essay noch einmal die Arbeit des Workshops aufzugreifen, was unseren Betreuer Dennis auf die Idee bringt, das Gruppenfoto doch auf der vierten Seite unterzubringen. Auch der Vorschlag, das Bild ins Impressum zu integrieren, fällt. Wieder zeigt sich wenig Begeisterung. Viele von uns Workshop Teilnehmern legen überhaupt keinen Wert auf das Foto. Thilo verweist allerdings auf die Verantwortung gegenüber der Stiftung – das Bild sei Vorgabe. Und so bleibt die Unterbringung des Fotos auf Seite 4 Tendenz. Abgestimmt werden soll darüber am Sonntagmorgen um 9 Uhr. Nicht länger als 5 Minuten. Denn – kurz gesagt – es ist noch viel zu tun.

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