vonMarkus Szaszka 22.05.2018

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Neulich habe ich ein Experiment gewagt. Eine Woche lang entsagte ich jedem Fleisch und tierischen Produkten. Der Anlass war ein Artikel über die Nachhaltigkeit einer rein pflanzlichen Ernährung.

Womit ich nicht gerechnet hatte war, dass ich während der ersten paar Tage nicht wusste, was ich essen sollte. Meine Fleisch- und Käse-dominierten Essgewohnheiten hatten mich unfähig gemacht, rein pflanzliche Gerichte zu kochen. Dabei bin ich gar kein so schlechter Koch.

Im Supermarkt bin ich in Regionen vorgedrungen, die ich sonst nie betreten hätte. Es war spannend; eine ganz neue Art einzukaufen und zu kochen. Die ersten Gerichte gingen in die Hose, aber nach nur einer Woche hatte ich mich eingegrooved.

Mein Fazit: Es geht. Man kann sich rein pflanzlich ernähren und muss deshalb nicht verhungern. Wahrscheinlich sind die Folgen einer derartigen Ernährung sogar ausschließlich positiver Natur; a) gut für die Gesundheit, b) gut für die Tiere, c) gut für die Natur.

Ich werde weiterhin auf Fleisch und Tierprodukte verzichten, was mich zum Lachen bringt, weil ich früher selbst einer von denen war, die Veganer aufgrund ihrer vermeintlich uncoolen Essgewohnheiten aufziehen.

Das verrückte ist, dass mir mein Gemüse und meine Hülsenfrüchte mittlerweile sogar besser schmecken, als das, was ich vorher aß. Damit hatte ich vor diesem Experiment absolut nicht gerechnet!

Nun gut, ich weiß, dass es kaum jemanden interessiert, was ich hier schreibe, aber einen leisen Appell schleudere ich dennoch ins Internet: Bitte, liebe Leute, mäßigt euch mit eurem Fleisch- und Tierproduktekonsum. Es ist nun mal das (Richtige), was zu tun ist, auch wenn’s anfangs nicht jedes Mal schmeckt.

Ich schließe mit einem Zitat von meinem sehr geschätzten Kollegen, Richard David Precht:

Ja, ich glaube tatsächlich, dass Fleischessen irgendwann ausstirbt. Nicht ganz so schnell, aber ich würde sagen in der Generation meiner Enkel, also vielleicht in 15 – 20 Jahren, werden die Kinder selbstverständlich damit aufwachsen kein Fleisch zu essen. Die Leute, die das dann noch tun, werden sehr merkwürdig angeguckt werden. Und ich glaube, dass wir in 40 – 50 Jahren noch 3 Schlachthäuser haben als Gedenkstätten. Da gehen dann die Schulklassen durch, um sich zu erinnern was wir früher mit Tieren gemacht haben und werden sich gruseln und fragen »Opa, warum hast du das eigentlich mitgemacht?«“ (Quelle: http://veganmagazin.de/2016/richard-david-precht/)

Bis bald, euer Nirgendsmann

PS: Über ein paar Hasskommentare oder Hinweise, dass ich komplett danebenliege, würde ich mich – wie immer – sehr freuen

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https://blogs.taz.de/nirgendsmann/2018/05/22/fleisch-vs-gemuese/

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kommentare

  • Hallo Markus,

    Ich habe den Bericht gelesen, und bin ganz auf Ihrer Seite, auch ich bin schon seit vielen Jahren Vegan, und betreibe erfolgreich Leistungssport wie Radsport, Kraftsport, Kampfsport, und gelegentlich auch mal Bergsteigen,..und ich kann nur bestätigen, dass sich meine Leistungen enorm verbessert haben, auch wurden meine Regenerationszeiten extrem kurz, benötige gute 3. Stunden weniger Schlaf,
    bei sehr langen Radmarathons und eigens hergestellten (Drinks wie: Chiasamen, Mango, Karottensaft, Wasser, Banane) damit fährt man ohne müde zu werden enorme Strecken, mit einem schnellen Tempo, wo andere Mitradler mit normaler Durchschnitskost schon aufgeben mussten. Ein Beispiel: Ben Urbanke Be Faster go vegan,Ultraradmarathon Sportler, oder Brendan Brazier,Vegan in Top Form Ultratriathlet, und viele mehr Berühmtheiten haben erst durch die vegane Ernährung Weltleistungen erlangt, was vorher nicht war, denn tierische Produkte verursachen eine starke dauerhafte Übersäuerung, was wiederum schlechtere Regenerationszeiten bewirkt, als auch häufiges Ermüden bewirkt, und bei jedem essen von Tierprodukten holt sich der Körper das Kalzium aus den Knochen, denn die Übersäuerung kann nur mit Kalzium ausgeglichen werden, und kein Mensch isst bei jedem Tierkonsum einen ganzen Brokkoli dazu, oder 500 Gr. Blattspinat, um die benötigte Kalziummenge für die basische Pufferung zu bekommen, der ständige Kalziumraub aus den Knochen verursacht früher oder später Ostheoporose, bezw. Knochenhalsbrüche, denn irgentwann sind die Knochen so dünn geworden, dass sie nur noch brechen können.

    Ich finde, was der Mensch mit den wehrlosen Tieren macht, ist für mich wie ein Tierholocaust, es ist einfach ein grausames Verbrechen, was die Spezies Mensch auf dieser Erde treibt, und glaubt sich heraus nehmen zu dürfen, sich über andere Lebewesen zu stellen. Man stelle sich nur mal vor, wenn eine andere hochentwickelte Spezies irgendwo her käme, und das alles mit uns Menschen machen würde, dann würden all diese Leute sich ganz schnell versuchen zu wehren, und am lautesten schreien,..die hier meinen, sie könnten ihren Tierproduktekonsum mit allen möglichen Argumenten rechtfertigen.!!! Fakt ist, dass unser Organismus absolut kein einziges Tierprodukt benötigt, um Leistungen zu erbringen, und zum Überleben schon absolut garnicht, denn in den Tierprodukten steckt nur etwas Protein, und schlechtes gesättigtes Fett, was den Menschen in allen Bereichen krank macht, aber das werden all die Tierkonsumenten früher oder später sehr schmerzhaft zu spüren bekommen!!!

    Denn all die gesunden wirklichen Nährstoffe die unsere „Lebenszellen“ nähren, stecken ausschließlich in rein pflanzlicher Nahrung, ich befasse mich seit meinem 20zigsten Lebensjahr mit hoch gesunder Ernährung, und jetzt bin ich 53, und betreibe weiterhin Extremsport in mehreren Bereichen, das mit allerbesten Blutwerten, mein Arzt fragte mich mal, wie ich zu solchen extremen Blutwerte käme, da sagte ich im nur „Pflanzlich vollwertig“ !!!

    Also, egal was so manche hier vom Stapel lassen, einfach ignorieren, denn die Quittung für ihr Handeln wird sie ganz sicher früher oder später heim suchen.

    vegane Grüße. Steffen

  • Lieber Markus, es freut mich sehr, dass dein Experiment so positiv verlaufen ist. Ich lebe seit über 2 Jahren vegan und bin deswegen jetzt, Mitte 30, in besserer körperlichen und seelischen Verfassung als je zuvor. Ich hoffe, dass du standhaft bleibst, weil auf Fleisch und andere tierischen Erzeugnisse zu verzichten tatsächlich bedeutet, viele neuen Ernährungswelten zu entdecken, die einfach Freude und Genuss bringen. Um dir dabei zu helfen, empfehle ich dir diese YT-Channels über vegane Küche:
    The Easy Vegan (sehr simple Rezepte, sehr lustig)
    avantgardevegan (sehr hohe Production Value, lädt zum Nachmachen ein)
    The Happy Pear (eine Unmenge an Alltgasrezepten)
    Iss viele Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne und Saaten (ganze, unverarbeitete Nüsse machen nicht so einfach dick, vermutlich weil ihre Verdauung fast so viel Energie erfordert wie sie diese liefern) – das sind nämlich unsere Eiweißbomben. Getreide enthält aber auch viel mehr Eiweiß, als viele vermuten. Wenn du mehr über die gesunde vegane Ernährung wissen willst, empfehle ich dir das YT-Channel NutritionFacts.org (durch Studien belegte Fakten über die gesundheitlichen Vorteile pflanzlicher Lebensmitteln).
    Frohes Nachkochen und alles Gute!

  • Ich finde es ist ein guter Vergleich – Schlachthäuser und KZs. Stellt euch nur vor – Tiere sind wirklich kein bisschen schlechter oder unwürdiger als die Menschen. Und wir lassen sie gnadenlos umbringen.
    Von wegen „Bio- Fleisch“. Fleisch ist Tod und Milch ist Quall – verkürzt das Leben einer Kuh um 20 Jahre!
    Alles ist nur Tradition, genau wie der Mangel der Frauenrechte oder Sklaverei.
    Genießt euren Cordon Bleu.

    • In den Konzentrationslagern der Nazis wurden Menschen aufgrund ihrer Religion, Ihrer politischen Überzeugung, Ihrer Ethnie oder ganz einfach weil sie schwul oder behindert waren gefoltert und getöten, mit dem Ziel, die Welt von diesen “ Untermenschen und Volksschädlingen “ zu befreien.
      Ich habe noch nie gehört das ein Tier aufgrund seiner politischen Überzweugung etc. in das von den Veganern bezeichnete „Tier KZ“ gekommen ist.
      Vorsicht mit solchen Begriffen, das ist eine Verhöhnung der Opfer und eine Verharmlosung des deutschen Faschismus.

  • Beim Veganismus geht es nicht nur um die Ernährung. Und auch nicht primär um die eigene Gesundheit. Veganismus ist nicht egoistisch begründet bzw. sollte es nicht sein. Es geht auch um die Jagd, Tierversuche, die Bekleidung, Zoos, Zirkusse und die Heimtierhaltung. Wenn man das verstanden hat, ist es auch leichter, vegan zu leben und es nicht als Verzicht, sondern als Ablehnung zu begreifen.

    • Sehr guter Kommentar! Was man über den Kommentar von 11:04h sicherlich nicht behaupten kann, für diesen man sich nur zutiefst Fremdschämen muss! Erstaunlich ist, dass sich Kommentatoren solch intellektuell hochdefizitären Unsinns nicht selbst schämen!

  • Vom Saulus zum Paulus, gähn, das übliche Veganer Bla Bal: vom bösen Tiermörder zur veganen Lichtgestalt. “ weil ich früher selbst einer von denen war, die Veganer aufgrund ihrer vermeintlich uncoolen Essgewohnheiten aufziehen.“ Na, dann steht der heiligsprechung ja nichts mehr im Wege.
    Ob vegane Ernährung das “ Richtige“ ist ist, da gibt es doch auch unterschiedliche Meinungen, besonders bei der Kinderernährung !

    Und “ Opa, warum hast du das eigentlich mitgemacht?« “ die Analogie zum Nazionalsozialismus ist ja offensichtlich. Fleischkonsumenten sind also Nazis ?
    Und die vom Menschen gezüchteten Hühner, Schweine, Rinder Schafe etc. würde es ja dann auch nicht mehr geben da Nutztiere überflüssig wären. Der perfekte Genozid.
    Die Vegetarier Hitler, Himmler und Hess hätten am Veganertum ihre Freude. “ Die Zukunft des deutschen ist Vegetarisch“ (H.Himmler)

    • Lassen Sie es doch einfach, Unsinn zu schreiben! Wenn (auch) Sie die Kognitive Dissonanz so sehr quälen sollte, gehen (auch) Sie die Ursache, das Schuldigmachen von Verbrechen an Tier, Mensch [hungern/verhungern] und Umwelt [Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen allen Lebens] an und nicht diejenigen, die auf diese unsäglichen Verbrechen hinweisen und sie beklagen: Menschen, welche sich dieser Verbrechen NICHT mehr schuldig machen: Veganer/Innen! Vielen Dank!

      • So unpassend der von Ihnen angeprangerte Kommentar gewesen ist, so möchte ich Sie darauf hinweisen, dass noch keine Bewegung Sympathien und Anhänger dadurch gewonnen hat, besonders aggressiv gegenüber der Gegenpartei aufzutreten. Die einzigen, die eine Bewegung mit solchem Vorgehen „gewinnt“, sind Menschen, die dieser Position bereits zugeneigt sind oder in ihr eine Flucht aus ihren Problemen sehen.

        Jemanden als Verbrecher zu bezeichnen, obwohl er kein Gesetz gebrochen hat, selbst wenn Ihre zugrunde liegende Meinung wissenschaftlich fundiert ist, wird die Fronten der Debatte lediglich verhärten und gegebenenfalls eine Lösung gar komplett verhindern.

        Menschen, die Fleisch und/oder tierische Produkte konsumieren, mögen nicht Ihre Moral teilen, aber solange wir in einer Demokratie leben und dieser Konsum von keinem Gesetz verboten wird, macht eine andere Weltansicht diese Menschen noch lange nicht zu etwas minderwertigerem als Sie, geschweigedenn zu Verbrechern. Die einzige „Schuld“ besteht höchstens darin, mit Ihnen nicht derselben Meinung zu sein.

        Auch die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen setzt bereits voraus, dass man der moralischen Anschauung folgt, dass wir diese überhaupt haben. Es steht jedem frei, auch diese in Frage zu stellen. Und solange sie nicht gesetzlich vorgeschrieben wird, steht es sogar jedem frei, sie zu ignorieren, ohne ein Verbrechen zu begehen.

        Wenn Sie wirklich der Meinung sind, dass ein solches Konsumverhalten zu einem Verbrechen DEKLARIERT werden sollte, steht es Ihnen jederzeit frei, einer Partei beizutreten oder eine zu gründen und mit ihr bei den nächsten Wahlen anzutreten, um die entsprechenden Grundlagen gesetzlich zu verankern.

        Solange Sie dies nicht getan haben, steht es niemandem zu, sich zum Richter über die Essgewohnheiten eines anderen aufzuschwingen, unabhängig davon, wie „überlegen“, er seine eigene Moralvorstellung sieht oder wie viele Menschen, sie mit ihm teilen.

        Ich, für meinen Teil, unterstütze ihr grundlegendes Anliegen weitestgehend und schränke meinen Fleisch- und Tierprodukt-Konsum ein. Ich kenne die Höfe, von denen ich Fleisch, Milch und Eier beziehe tatsächlich persönlich und bin der Meinung, dass die Tiere dort sehr gut behandelt werden (unter anderem wird bei den Hühnern auf ein veträgliches Maß an entnommenen Eiern geachtet).
        Beim Käse ist das leider nicht möglich, weshalb ich nur noch sehr wenig davon zu mir nehme.

        • Zitat: „Jemanden als Verbrecher zu bezeichnen, obwohl er kein Gesetz gebrochen hat, selbst wenn Ihre zugrunde liegende Meinung wissenschaftlich fundiert ist, wird die Fronten der Debatte lediglich verhärten und gegebenenfalls eine Lösung gar komplett verhindern.

          Menschen, die Fleisch und/oder tierische Produkte konsumieren, mögen nicht Ihre Moral teilen, aber solange wir in einer Demokratie leben und dieser Konsum von keinem Gesetz verboten wird, macht eine andere Weltansicht diese Menschen noch lange nicht zu etwas minderwertigerem als Sie, geschweigedenn zu Verbrechern.“ Zitat Ende.

          Antwort auf dieses Zitat: „„Vergessen Sie nie, dass alles das, was Hitler in Deutschland tat, legal war.“ (Dr. Martin Luther King)

      • Hallo Unbequeme Wahrheit
        “ Menschen, welche sich dieser Verbrechen NICHT mehr schuldig machen: Veganer/Innen! “
        Na jedenfalls wissen wir jetzt wer die neue fehlerfreie Herrenrasse und wer der inakzeptable Abschaum ist. Siehe auch mein ursprünglicher Kommentar.
        Bitte überprüfen Sie letztlich nur noch, ob die “ kognitive Dissonanz “ – ihr oftbenutztes Lieblingsschimpfwort vielleicht auch auf den Urheber zutrifft.
        Danke

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