„(…) Nicht so im diesjährigen Geleitwort von Venedigs Festivalchef Marco Müller. Sein Text zur 65. Mostra del Cinema muss im Zustand illuminierter Übermüdung entstanden sein, zwischen letzten Programmänderungen, einem Verzweiflungsprosecco und dem Ausrollen des roten Teppichs. Es liest sich ungefähr so, als habe Karl Marx auf Ecstasy versucht, eine Rede des Dalai Lama zusammen zu fassen.
(…)
Sein Fazit lautet: „Das Kino ist nicht mehr (oder fast nicht mehr) Kino“. Was das bedeutet? Erstens weiß Müller offenbar selbst nicht so recht, welchen Reim er sich auf sein in diesem Jahr leicht konfuses Programm machen soll, das weniger Hollywood als gewohnt zu bieten hat und schon die Restaurierung eines Adriano-Celentano-Streifens von 1975 als internationales Kino-Event verkauft.“
(Katja Nicodemus, DIE ZEIT)