Jaja, Aphex Twin kam aus seiner Höhle in die Stadt aus Eisen, die It-Boys von Animal Collective spielten auf der Hauptbühne auf und doch interessierte uns am meisten: wie klingt Jochen Distelmeyer solo nachdem er die Legende Blumfeld zu Grabe getragen hat?
Die Antwort ist ein klares „einerseits – andererseits“: Distelmeyer eröffnet das Konzert mit einem Dreiklang neuer Songs, dem heftigen, bereits auf mySpace veröffentlichten „Wohin mit dem Hass?“, „Einfach So“ (das Bretons Satz von der einfachsten surrealistischen Tat aufgreift) und „Er“, das am wenigsten von den dreien überzeugen kann. Der erste Eindruck erinnert frappierend an Kantes überraschende „Die Tiere sind unruhig“-Rückkehr. Die Gitarren sind schwer und staubig, der Sound druckvoll und überaus direkt – man könnte sich Jochen nun auch mit Vollbart vorstellen. Die restliche Setlist besteht ungefähr zur Hälfte aus alten Blumfeld-Songs (bis zurück zu „Ich – wie es wirklich war“ vom epochalen 94er Album L’Etat Et Moi) und neuen Solostücken, die den späten Blumfeld deutlich mehr ähneln als die Stoner-Rock-Gitarrenkracher des Konzertbeginns.
Ja, es hat auf dem Melt geregnet.
Da Jochen Distelmeyer offensichtlich zwar nicht mehr unter dem Namen Blumfeld auftreten will, sich aber nicht von seiner eigenen Geschichte lossagt, trauen wir uns auch nach diesen ersten Liveeindrücken ein Blumfeld-Album als Referenz heranzuziehen: wem „Testament der Angst“ damals gefallen hat, der sollte auch mit dem im September erscheinenden „Heavy“ sein Vergnügen haben. Und „Hinter der Musik“ dürfte neben den schweren Brettern für das meiste Aufsehen sorgen. Alles easy also. (Christian Ihle)
Leider hat Jochen Distelmeyer ausgerechnet die Bass-Nervensäge Lars Precht aus alten Blumfeldtagen in die neue Liveband mitgenommen…
Hier ein erster Vorgeschmack auf das Album: „Wohin mit dem Hass?“:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ahfAUPkh4TA[/youtube]
[…] auch in Blogs wie Popkulturjunkie und Ruhrbarone wurde über die Shows geschrieben. Beim verregneten Auftritt auf dem Melt war erneut ein Taz-Reporter vor Ort, diese Redaktion scheint eine Schwäche für Distelmeyer zu […]