vonChristian Ihle 30.10.2013

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Nach der gestrigen Playlist zu Velvet Underground hier der Versuch, die folgenden vier Jahrzehnte Soloschaffen in handliche und natürlich grob verkürzende 22 Songs zu pressen.


Lou Reed – Spotify Playlist


1. Berlin (1973, Berlin)
2. Caroline Says II (1973, Berlin)
3. Romeo Had Juliette (1989, New York)
4. Hookywooky (1996, Set The Twilight Reeling)
5. I’m So Free (1972, Transformer)
6. Heavenly Arms (1982, Blue Mask)
7. Satellite Of Love (1972, Transformer)
8. I Love You (1972, Lou Reed)
9. Walk On The Wild Side (1972, Transformer)
10. Charley’s Girl (1976, Coney Island Baby)
11. Coney Island Baby (1976, Coney Island Baby)
12. Perfect Day (1972, Transformer)
13. Baton Rouge (2000, Ecstasy)
14. A Gift (1976, Coney Island Baby)
15. Modern Dance (2000, Ecstasy)
16. Vicious (1972, Transformer)
17. This Magic Moment (1996, Lost Highway Soundtrack)
18. I Can’t Stand It (1972, Lou Reed)
19. Dirty Blvd. (1989, New York)
20. Halloween Parade (1989, New York)
21. Smalltown (1990, Songs For Drella – mit John Cale)
22. Street Hassle (1978, Street Hassle)
23. Sad Song (1973, Berlin)



Link zur Spotify-Playlist


They take your pants, your money, your name
but the song still remains

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https://blogs.taz.de/popblog/2013/10/30/the-song-still-remains-eine-lou-reed-solo-playlist/

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kommentare

  • Hallo, ich weiß nicht, ob das jemanden von euch interessiert, aber ich habe gestern bei mir in der Bibliothek ein evtl ganz lesenswertes Buch zu Lou gefunden. Es heißt schlicht „Texte“, ist 1992 bei Kiepenheuer und Witsch erschienen und enthält alle Songs bis einschließlich zum Album „Magic and Loss“ in Übersetzung von Diedrich Diederichsen. Leider ist das Buch vergriffen, scheint aber auch günstig gebraucht bekommen zu sein (ab 3 oder 4 € bei Amazon) oder halt evtl in eurer Stadtbibliothek. Ich konnte zwar nur kurz reinschauen, aber schien ganz interessant zu sein, weil auch ein Interview von Lou mit Hubert Selby (Autor von „Letzte Ausfahrt Brooklyn“ und eins von Lous großen schriftstellerischen Vorbildern) mit abgedruckt ist. Außerdem halt ganz gut, falls ihr ordentliche Übersetzungen sucht.

  • Also ich hab’s als Ranking gelesen und fand es stimmig, sowohl bei VU als auch bei Lou Reed, vor allem in den Nr.1-Positionen.

  • Die „Take no Prisoners“ Liveplatte kenn ich gar nicht, muss ich mir mal anhören.

    Die „Metal Machine Music“ hab ich mir tatsächlich gestern erst angehört und, nun ja, im Grunde stimmt halt einfach alles, was je darüber geschrieben wurde. Eigentlich unanhörbar, nicht nur des Lärms wegen, sondern schon mehr weil so generell auf jede Rhythmik und Struktur verzichtet wurde. Aber andererseits schon auch ein unglaublich faszinierendes Statement. Im Besonderen, wenn man sich klar macht dass das ja noch Jahre vor Sonic Youth oder der New Yorker No-Wave-Szene war, von Noise-Rock ganz zu schweigen.

    Zu Metallica/Lou Reed: das Album war nie mein Ding, ich kann allerdings auch generell mit Metallica überhaupt nichts anfangen. Live wiederum hat ein Song wie „Brandenburg Gate“ hervorragend funktioniert, war aber von den Vocals her auch weit von der Plattenversion entfernt.

    Und wo ich nur zustimmen kann: mich hat es auch überrascht, wie wichtig Lou Reed dann doch für soviele Menschen war und welch große Anzahl an Texten über ihn zu seinem Tod gschrieben wurde. Aber der alte Brian Eno – Satz ist wahrscheinlich eben doch wahr, dass kaum jemand WhiteLight/WhiteHeat gehört, aber jeder davon eine Band gegründet hat. Meint: der Einfluß von Reed und Velvet Underground auf die Gitarrenmusik der letzten 40 Jahre kann man gar nicht hoch genug einschätzen.

  • Nur um Missverständnisse zu vermeiden: das ist natürilch kein Ranking der besten Lou Reed Songs, sondern eine Tracklist (nachzuhören auf Spotify), also ein Lou-Reed-Mixtape, wenn man so will.

  • Chio: ich denke, das ist eine zu verkürzende Sichtweise. Ich hab mich damit auch mal ausführlicher auseinander gesetzt: http://blogs.taz.de/popblog/2012/03/15/spotify-gut-bose-oder-was-ist-fair/

    kurz gesagt: das Modell des Streamingdienstes an sich, 70% der Einnahmen an die Rechteinhaber auszuschütten, ist so verkehrt nicht. Spotify schüttet ja mehr aus als sie tatsächlich nach Abzug der Kosten verdienen.

    Als Gegenbeispiel: von einer verkauften CD bleibt vielleicht 1 Euro beim Künstler, das heißt von den Einnahmen werden gerade mal 6-7% an die Künstler weitergegeben, der Rest bleibt bei Verkauf, Plattenfirma und Staat. das ist erstmal sicher kein faireres System.

    Das Problem liegt eher in „uns“: also wir alle, die nicht bereit sind, genügend für ein Spotify-Abo zu zahlen bzw überhaupt keines kaufen sondern free nutzen. Oder Youtube gucken.

  • Liebe Taz,
    wie kommt es, dass eine politische linksstehende Tageszeitung mit sozialem Gewissen wie ihr auf Spotify verweist, einen ausbeuterischen künstlerfeindlichen Streamingdienst, der nur dazu dient, Musiker um ihren hart erarbeiteten Anteil an den Einnahmen zu bringen?
    Ich versteh das nicht.

  • D’accord, vor allem mit dem Platz 1 sowie der Würdigung der CONEY-ISLAND-BABY-Songs, die sonst immer etwas unter Wert gehandelt werden.
    Ich persönlich würde noch „Oh Jim“ als, wie ich finde, zweitbesten Song von „BERLIN“ mit rein nehmen und „Dirt“ von „STREET HASSLE“, dafür von den neueren Sachen was weglassen.

    Ich finde seinen Tod insbesondere deshalb sehr traurig, weil Lou Reed der einzige meiner Musik-Heroen war, den ich nie live gesehen habe. Trotzdem war es die letzten Tage sehr interessant, sich im Netz mit einer gleichgesinnten, wie ich fand erstaunlich großen „Trauergemeinde“ auszutauschen und sein Werk nochmal zu rekapitulieren.

    Euch dafür, stellvertretend auch für eine Reihe Eurer Kollegen, vielen Dank!

  • Danke, eine sehr schöne und liebevolle Zusammenstellung, auch mit vielen weniger bekannten, aber tollen Songs wie „Halloween Parade“ und „Baton Rouge“. Zu ergänzen ist vielleicht noch die Platte „Take no Prisoners“, wie ich finde eines der großartigsten Livealben überhaupt, Lou ist da einfach umwerfend! Oder, unabhängig davon, wie man nun zu „Lulu“ steht, diese Live-Performance von „Junior Dad“ mit Metallica (http://www.youtube.com/watch?v=MCq4SqGStzE). Oder, oder, oder…….Und ja, Lou ist der beste Songwriter überhaupt und es ist einfach nur unglaublich traurig, dass er tot ist…

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