Normalerweise nehmen wir ja Abstand davon, allzu offensichtliche Schmähziele zu featuren gilt doch der Satz, dass große Ziele zu treffen auch keinen Spaß macht, aber in Anbetracht dessen, dass Helene Fischer auch noch das meistverkaufte Album 2013 verbrochen hat, wollen wir mal ein Auge zudrücken:
„Ihr Album „Farbenspiel“ war das meistverkaufte im Jahr 2013 und befindet sich auch aktuell an der Spitze der Charts, mit der Weihnachtsausgabe ihrer Fernsehshow holte sie den Quotensieg und lockte rund fünf Millionen Matschbirnen vor die Mattscheiben. (…)
Bereits ihre Ansagen sind so banal, dass man vor Langeweile mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen und in tausendjährigen Tiefschlaf verfallen will (…) Summa summarum ein rund dreistündiger K.-o.-Cocktail für das Gehirn, bestehend aus Schlagerparty, Nummernrevue und Zirkusvorstellung, wobei das aufgefahrene Brimborium kaum darüber hinwegtäuschen kann, dass Helene Fischer ihre Perfektion vor allem in den Disziplinen Dösbackigkeit, Gefühlsduselei und Harmlosigkeit zelebriert. (…)
Ihre Fans ficht das nicht weiter an. Sie finden die Helene auf Twitter wahlweise „Hammer“, „Sabber“ oder „einfach nur wow!“ – je nach Geschlecht ein Role Model für frustrierte Frauen oder fleischgewordene Spießerfantasie notgeiler Säcke. (…)
Und so gibt es nur eines, was bei Helene-Fischer-Shows noch gruseliger ist als der Blick auf die Bühne – und das ist jener ins Publikum: Menschen, die es nach belanglosen Rockballaden von den Sitzen reißt; die verträumt ihre gehirnlosen Köpfchen aneinander schmiegen und die ob des ganzen Schwachsinns bezaubert lächeln.“
(Philip Meinhold in der taz)
Als verwandtes Thema: eine sehr gute, sehr profunde Schmähkritik über Andrea Berg.
Mit Dank an Hendrik!
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[…] Smartphone in der Hand, kommt aber nicht mit Soundcloud zurecht, spielt dann youtube-Videos ab. Bei Helene Fischer scheiden sich die Geister. Die eine Hälfte der anwesenden Menschheit rastet förmlich aus, springt […]