Samstag, 26.07.
Kir Royal, B3, 20.15
Kir-Royal-Bingewatching auf Bayern 3. Helmut Dietls legendäre Münchener Medienserie mit Franz Xaver Kroetz wird in Ihrer Gänze am Samstag und Sonntag abend ausgestrahlt. Das Drehbuch schrieb Patrick „Das Parfüm“ Süsskind und mehr 80er-Relevanz kann man in gute sechs Stunden Gesamtlaufzeit nicht packen.
Sonntag, 27.07.
The Tournament, Pro7, 0.15
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=uA-b4T85Z9w[/youtube]
Ein überraschend gelungener Actionfilm mit einer nicht allzu originellen Prämisse: Das Töten, es ist alles nur ein großes Spiel. Hier: die besten Profikiller der Welt treten gegeneinander an und ermitteln den Besten der Besten. Robert Carlyle als versoffener Priester gerät zwischen die Fronten und weil The Tournament aus England stammt, fehlt auch die selbstironische Distanz nicht, die eine größere Humortiefe als der klassische Action-One-Liner der Marke Sylvester Stallone aufweist.
Montag, 28.07.
Good Night, and Good Luck, WDR, 22.45
Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass der Fernseharzt George Clooney einmal der große Lichtblick für Cineasten sowie das personifizierte politische Gewissen Hollywoods sein könnte? Nicht nur, dass er in Stephen Gaghans „Syriana“ eine hervorragende Darstellerriege in einem der besten Filme über den Nahost-Konflikt anführte, nein, seine eigene Regiearbeit über die Hexenjagd im Amerika der McCarthy-Ära war elegant, stilsicher und agitatorisch brillant ausgeführt. Clooney hat sich in der Zwischenzeit zu dem vielleicht besten Schauspieler und Player unter all den gut aussehenden Männern Hollywoods gemausert. Wann dreht Sascha Hehn nun sein lang erwartetes Holocaust-Drama?
Dienstag, 29.07.
Der Banker – Master Of The Universe, ARD, 22.45
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Ein Investmentbanker erzählt aus dem Herz des Irrsinns-Systems: Bankocalypse Now. Die von Marc Bauder gedrehte Dokumentation lief 2013 in den Kinos und gewann beim Filmfestival in Locarno sogar den Hauptpreis der Jury.
Mittwoch, 30.07.
Berlin Chamissoplatz, RBB, 22.40
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=lRYpIn74aOA[/youtube]
Eine Zeitreise ins Kreuzberg von 1980 – und doch bleiben die Probleme die Gleichen: Rudolf Thomes Gentrifizierungsballade über die Liebe einer Anti-Luxussanierungs-Aktivistin zu einem Architekten könnte themengleich auch im Kreuzberg des Jahres 2014 spielen. Die Zeit schrieb 1980: „„Berlin Chamissoplatz“ ist ein Film von einer zarten Radikalität. Er wendet sich ab von den Konventionen des Bedeutsamen. Er erzählt eine Geschichte, die man unzumutbar banal finden kann, aber er bewahrt in seinen Formen eine allseitige Sehnsucht, über die nur lächeln kann, wer sich schon aufgegeben hat.“
Donnerstag, 31.07.
The Killing – letzte Folge, arte, 20.15
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=lNzhxoDl07k[/youtube]
Dass die dänische Produktion „The Killing“ (oder wie das ZDF leider darauf besteht sie zu nennen: „Kommissarin Lund“) die beste europäische Krimiserie des letzten Jahrzehnts ist, sollte sich bereits herumgesprochen haben. In den ersten beiden Staffeln konnte allerdings die letzte Folge nicht ganz die Erwartungen der Serie einlösen, doch Staffel 3, der wohl endgültig letzten Killing-Season, entschädigt dafür umso mehr. Dass das Quasi-Staatsfernsehen ZDF und Arte diese letzte Episode ausstrahlt, kann man fast nicht glauben – und ist, womöglich unabsichtlich, nichts anderes als suversiv, denn:
War das öffentlich-rechtliche Fernsehen jemals nihilistischer, düsterer, verzweifelter als in diesen 60 Minuten?
Hat man zuvor schon einmal so deutlich allen Schichten der Gesellschaft den moralischen Totalbankrott attestiert?
Dass sich “The Killing” nun mit dieser großen Leere verabschiedet, mit diesen in die Welt hinausgeschrieenen Zweifeln an allen, wirklich allen Institutionen und ihrer Moral, ist womögilch für viele schwer zu ertragen, aber vielleicht die einzige Möglichkeit, diese Serie mit einer ihr gebührenden Intensität enden zu lassen – was in Staffeln 1 und 2 eben nicht gelang. Doch die Welt von “The Killing III” endet nicht mit einem whisper, sondern einem bang.
(eine ausführliche Betrachtung, warum The Killing so sehenswert ist, findet sich hier)
Freitag, 01.08.
Robo Cop, ARD, 1.15
Das Paul Verhoeven – Original von 1987. Das gerade im Kino gelaufene Remake vom brasilianischen „Elite Squad“- Regisseur und Berlinale-Gewinner José Padilha hat zwar nicht die Intensität des Originals erreicht, war aber dafür verhältnismäßig intelligent und auf seine Weise gelungen. Doch auch der Robo Cop von 1987 ist nicht nur ein Meilenstein des Actionkinos der 80er, sondern auch besser als sein durch die beiden Fortsetzungen lädierter Ruf – ein Schicksal, das sich Robo Cop mit dem ebenfalls oft unterschätzten ersten Teil der Rambo-Reihe („First Blood“) teilt. Tricktechnisch natürlich nicht mit heutigen Maßstäben zu messen.
Mitnichten. „Monarchie & Alltag“ ist eine Verneigung vor dem gleichnamigen Debütalbum der Fehlfarben, das hier als Krone der hiesigen Musik betrachtet wird.