Das Gute daran, wenn in der ersten Januar-Woche die Pressevorführung zum neuen Regie-Machwerk von Angelina Jolie ansteht? Die Frage nach dem schlechtesten Film des Jahres ist wenigstens schon mal geklärt.
Was für ein Dreck “Unbroken” doch ist! Zuerst kitischige Sportler-Bio, dann dröge “All Is Lost” – Neuauflage, abgeschlossen mit einem nicht endenwollendem Kriegsgefangenenlagerfilm, bei dem man wirklich nicht glauben mag, dass sich 2015 noch jemand traut, dermaßen platt und unsubtil ranzugehen. Bis dahin: einfach nur sehr lang – und langweilig. Doch irgendwann kippt Jolie auch noch mehrere Kübel Pathos über diese ganze Chose bis hin zu einem absurden “Der stärkste Mann der Welt”-Showdown, den Arnold Schwarzenegger schon 1976 als zu unfreiwillig komisch zurückgewiesen hätte.
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Angetackert wird noch ein süssliches Real-Life-Ende mit dem Helden als Opa, die schlechtest geschriebenen “what happened to?”-Abspannkarten der Filmgeschichte, die, um dem Ganzen auch noch die Kack-Krone aufzusetzen, von einem Coldplay-Kitschsong zur endgültigen Überzuckerung begleitet werden, nachdem sich Jolie zuvor gut zwei Stunden lang an der plattest-vorstellbaren Darstellung des Elend des Menschen erfreut hat. Manipulativer, exploitativer, manchmal geradezu lachhafter Schund ist das.
So wütend war ich seit “Keinohrhasen” nicht!
* Regie: Angelina Jolie
* imdb
Wo kommt denn die Idee her, dass Kritik neutral sein solle? Da wäre dann doch eher der Blick in die Plotbeschreibung bei Wikipedia angebracht. Es ist doch gerade Wesenskern von Kritik, dass sie eine Haltung zum untersuchten Gegenstand entwickelt.
Es sind doch außerdem etliche Punkte klar benannt, die schlecht sind.