vonSchröder & Kalender 12.07.2011

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert schwach in westlicher Richtung.
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Sonntag, den 10. Juli

Lange geschlafen, ausgiebig auf der Terrasse gefrühstückt, danach unseren Freund H.P. Daniels im Volkspark getroffen, er fuhr seinen Sohn spazieren. Wir gingen mal wieder auf den Flohmarkt und durchsuchten die Bananenkisten, waren aber spät dran, der Händler rief schon seinen Anreißer: »Jedes Buch fünfzig Cent! Fünf bezahlen und sechs schleppen!« Als wir die 2,50 € bezahlten, gab er uns den guten Wunsch auf den Weg: »Bleiben Sie gesund, ich brauche jeden Kunden.«

Montag, den 11. Juli

Endlich unser Buch ist fertig!

Es wird wieder heiß unterm Dach, doch trotz des schönen Wetters sitzen wir am Schreibtisch. Jörg telefonierte mit März-Autoren. Barbara schrieb alle an, die bis 1992 ›NachMärz‹ bei uns bestellt hatten. Diese Bibliographie ist nicht erschienen, weil wir mit ›Schröder erzählt‹ ausgelastet waren. Jetzt haben wir allen Bestellern mitgeteilt, dass das Buch nun in veränderter Form bei Philo Fine Arts erscheint und die erste vollständige und verlässliche März-Bibliografie enthält, außerdem eine Bildergalerie der Cover sämtlicher Erstausgaben. Wir amüsierten uns, weil wir uns das Erstaunen der Buchhändler, Bibliothekare und Privatbesteller vorstellten, die einen Brief erhielten, in dem ein zwanzig Jahre altes Bestelldatum steht.

Dienstag, den 12. Juli

Horst Tomayer kam wie jedes Jahr mit dem Fahrrad von Hamburg nach Berlin (297 km). Als Gastgeschenk brachte er uns einen Parasol mit, den er auf seiner Tour am Wegesrand entdeckt hatte. Vor dem ›Nussbaum‹ am Bundesplatz führte er einem Rentnerpaar und uns den Pilz vor. Augenblicklich bildete sich auf dem Gehweg ein Publikum, welches Horsts Erklärungen lauschte.


v.l.n.r.: Passantin, Barbara Kalender, Horst Tomayer mit Parasol

Danach tranken wir an diesem heißen Tag zwei große Krušovice und Horst ein paar Alkoholfreie und redeten über Tempus fugit. Nach einer guten Stunde schwang sich Horst aufs Rad und entschwand zu einem anderen Berliner Freund.

(BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2011/07/12/sommertage_4-3/

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kommentare

  • Was für ein wunderbares Bild vom Hotte Tomayer!! Ich hoffe es geht IHM gut. In den letzten KOnkret/KONKI gab es manchmal keine Tagebücher-Notizen. Da mache ich mir dann Sorgen. Stimmt…Gernhardt und Tomayer…das ist deutsche Bundesliga der Reimkunst. Alles Beste auf diesem Wege.
    A. Kahl

  • Im jüngsten Auszug aus Tomayers ehrlichem Tagebuch im Konkret stritt der Radler wider eine Gelenkschmiere zum Schlucken gegen Arthrose. Dass er die Schmiere gar nicht braucht zeigt indes sein dynamischer Aufschwung. Nur den nächsten Parasol sollte er über dem knotigen Fuß abschneiden und nicht ausgraben, das schont das Myzel und lässt weitere Fruchtkörper gedeihen.
    Servus Matthias

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