vonChristian Ihle 21.09.2010

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Uwe Ebbinghaus in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über den Roman „Strohfeuer“ von Sascha Lobo:

„Man muss das letzte Jahrzehnt komplett verschlafen haben, um an diesem Roman Gefallen zu finden. (…) Denn die Hoffnung auf gute Literatur erstirbt schon nach den ersten Seiten, auf denen so schwindelerregende Sätze fallen wie: „Sie schien in jedem Augenblick zu wissen, was wann wie und von wem zu tun sei.“ Schnell erweist sich der Autor als erschreckend unbelesen. (…) In den schlechtesten Passagen setzt das Buch auf eine Klassenclown-Prosa, in der jede mögliche Pointe immer gleich reingerufen wird. Wenn es irgendwo von der Decke tropft, ist das gleich „Indoor-Regen“, was ja mal ganz lustig ist, aber ständig fallen, auch auf der distanzierten Erzähler-Ebene, viel zu große Bluffer-Begriffe wie „emotionale Apokalypse“ oder „olfaktorische Todesverachtung“, die mit Sentenzen wie „Aus dem Browserverlauf, aus dem Sinn“ oder „Thorsten lehnte das Konzept Entschuldigung ab“ angereichert werden. In den Dialogen herrscht eine Mischung aus oberflächlicher Verkäufersprache und „Pulp Fiction“-Nachgeplapper, das so schräge Wortwendungen wie „Wir haben eine Situation!“ und „Das sind fünf fucking Mios“ hervorbringt. Auch sprachlich wird hier auf Kredit getrickst.“

…und zudem hat auch noch Rattelschneck unabhängig davon eine hübsche Zeichnung in der Süddeutschen Zeitung vorgelegt:

Sascha Lobo

(Mit Dank an Daniel Windheuser für den Hinweis auf die Rattelschneck-Zeichnung!)

Eine weitere Sascha-Lobo-Schmähkritik findet sich in unserem Archiv übrigens hier:
* Schmähkritik Nr. 127

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

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https://blogs.taz.de/_schmaehkritik_358_sascha_lobo/

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