Von unserer Blogwarte aus, mit Blick über das weite wilde Web und die gepflegten Schrebergärten der tazblogs, gehen wir der Betrachtung der virtuellen Dinge in der Regel mit heiterer Gelassenheit nach. Wenn aber die wirkliche Welt uns am Wickel packt – in diesem die Fall die taz-Aboabteilung, die Kündigungen wegen der Schleppnetzfahndung unserer Bloggerin Eva Schweitzer registriert – dann sind wir fast so erschrocken wie ein zartes Bloggerlein vom Abmahnbrief eines teuflischen Rechtsanwalts. Denn diese digitalen Schrebergärten sowie der ganze riesige Informationspark taz.de, die ihren Besuchern rund um die Uhr bei freiem Eintritt zur Verfügung stehen, leben nach wie vor von den Subventionen, die durch den Verkauf der Holzzeitung erzielt werden. Die 1.500 1770 digitalen Abos und die Online-Anzeigen alleine reichen dafür nicht. Deshalb schreckt der Zuruf aus der rauhen Wirklichkeit der Einnahmen und Ausgaben alle Blogwärter gehörig auf. Dabei sind sie sich wirklich keiner Schuld bewußt – außer den AutorInnen der tazblogs dankbar zu sein, dass sie „für umme“ arbeiten und wie Eva Schweitzer tolle Beiträge aus New York liefern.
Der Aufruhr in der Blogosphäre – taz-Bloggerin läßt Blogger abmahnen ! – hat sich zwar wieder halbwegs gelegt, nachdem klar geworden ist, dass dem Betroffenen nichts passieren wird – doch wie die taz von einem aufgebrachten Blogmob ( für den unser Wortist Detlef Gürtler gerade „Möbchen“ vorgeschlagen hat) mir nichts dir nichts in Sippenhaft genommen wurde, war dann schon überraschend. Und auch, wie schwerstempört so manche Piraten-Spießer in Klein-Bloggersdorf sein müssen, wenn sie derart gemeine Drohungen loslassen wie „elkesommer“ :
„Ich würde auch gern mein Abo kündigen. Aber nicht wegen dem Blogwart sondern wegen dieser Frau die “eine Art digitale Schleppnetzfahndung” durchführen lässt. Leider halte ich kein Abonnement der taz.“
Dem, liebe Elke, würde wir gerne abhelfen – und Sie könnten Ihre Lieblingszeitung beim nächsten Schwervergehen dann aber wirklich voll brutal abstrafen…