Selten hatte ein Popstar eine so passende Frisur: die 20-Jährige Elly Jackson, das Gesicht von La Roux, trägt eine rote Tolle auf, die geradewegs in den Himmel zu wachsen scheint. Und da gehört La Roux auch hin: in den Pophimmel.
Elly Jackson und ihr Produzent Ben Langmaid haben mit leichter Hand das Popalbum des Sommers 2009 geschrieben. Gerade am Beginn der Platte werfen sie einen Hit nach dem anderen den dankbaren Hörern vor die Tanzfüße: „In For The Kill“ (Nummer 2 in UK), „Tigerlily“, „Quicksand“ und „Bulletproof“ (Nummer 1 in UK) sorgen für eine Hitdichte, wie man sie lange auf einer Platte nicht mehr hören durfte. Vor allem das an Dead Or Alive mahnende „Bulletproof“ dürfte eine der schönsten Nummer-1-Singles seit Jahren sein. Sollte tatsächlich jemand nach den neuen Eurythmics und Human League gesucht haben: hier und jetzt aufhören, Zeit sparen und La Roux hören.
Nur wenn La Roux in den Midtempo-Bereich abdriften, verlieren sie an Wucht und Witz wie im überbordenden „Cover My Eyes“, dessen London Community Gospel Choir Vocals wirklich des guten zu viel sind. Aber dennoch: wenn man mit ansehen muss, wie Hype- und Weggefährtin Little Boots gnadenlos daran scheitert das zurecht erhaltene frühe Lob für erste Singles und Songs in ein Album zu transportieren, das wirklich hörenswert ist und auf einem akustischen Flickerlteppich weitertanzen muss, ist die Kohärenz von „La Roux“ nur noch höher zu bewerten. Hype bekommen, angenommen und zu einem Statement ausfomuliert. Volle Leistung.
Anhören!
* Bulletproof
* Tigerlily
* In For The Kill
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La Roux im Popblog:
* I Predict A Riot Teil 2: Pop und Hip-Hop
* Melt 2009: Alles knorke außer Petrus
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ELRD8ZMYmrA[/youtube]