vonDetlef Guertler 07.11.2010

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Eine interessante Frage wurde in den Diskussionen zu Anatol Stefanowitschs neuestem Sprachblog-Beitrag aufgeworfen. Stefanowitsch hatte es abgelehnt, entsetzt darüber zu sein, dass viele deutsche Kinder heute meinen, bei den Nachkommen der Rehe handle es sich um Rehkids. Von seinen Argumenten war eins ganz modernsprachlich:

Die Kinder … haben hier offensichtlich das gut etablierte und häufig verwendete englische Lehnwort Kid verwendet, um den viel selteneren Begriff Kitz … sprachlich aufzufrischen und neu zu motivieren.

Und eins ganz altsprachlich:

Im großen Plan der Dinge spielt es ohnehin keine Rolle, ob wir von Kids oder Kitzen sprechen; beide Wörter haben die selbe Wurzel — das alte germanische Wort *kidja, mit dem jedes Tierjunge bezeichnet wurde.

Letzteres wiederum brachte einen Diskutanten auf die Frage:

Wenn das Wort Kids auf „…das alte germanische Wort *kidja, mit dem jedes Tierjunge bezeichnet wurde.“ zurückgeht ist es ja eigentlich gar kein Anglizismus, oder?

Und einen anderen auf die Antwort:

Nein, dann ist es ein Altgermanismus. 😉

Und mit diesem Begriff kann man bestimmt in vielen Fällen den Sprachnörglern, die über die Entdeutschung des Deutschen jammern, kräftig eins überbraten. Also her mit den kleinen Altgermanismen!

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