Amsterdams Nahverkehr ist eine Baustelle Tja, Besucher Amsterdams sollten in den nächsten Jahren lieber ihr Fahrrad von zu Hause mitnehmen. Der öffentliche Nahverkehr muss sich nämlich auf drastische Einsparungen gefasst machen, sagt der zuständige Beigeordnete Eric Wiebes am Dienstag.
Genauer gesagt sollen sechs der 16 Straßenbahnlinien und 20 der 44 Buslinien eingestellt werden. Was dann überhaupt noch fährt, tut es am Wochenende und am Abend seltener oder auf kürzerer Strecke. Grund: im kommenden Jahr sollen 13 und zwischen 2013 und 2017 jährlich 70 Millionen Euro eingespart werden, auf ein Budget von 122 Millionen. Amsterdam hat dann also nicht mal mehr halb so viel Geld für seinen öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung wie heute.
Was mir hierbei auffällt ist, dass kein Wort zum Thema Metro gesagt wurde. Denn hier hat Amsterdam doch ein sehr ernsthaftes Problem. Seit Jahren wird an der knapp zehn Kilometer langen Nord-Süd-Linie gebaut, die Kosten haben sich inzwischen Richtung 3,1 Milliarden Euro verdoppelt. Für Amsterdam sieht die Rechnung noch viel schlimmer aus. Alle Preissteigerungen und neuen Kosten muss die Hauptstadt selbst tragen, inzwischen muss die Grachtenstadt statt 300 sogar 900 Millionen Euro berappen. Dann werden es bestimmt auch mal eine Milliarde Euro und mehr. Sollte Amsterdam entscheiden, jetzt doch noch zu stoppen, dann müsste es eine Milliarde Euro an das „Reich“ zurückbezahlen. Angesichts dieser Zahlen… Haben da nicht ein Leute in Sachen Nahverkehr den Überblick verloren?