Oh, doppelte Lesebändchen. Der Empfang des Verlags C.H. Beck ist die bisher edelste Veranstaltung. Sehr viele schwarze Anzüge, Kronleuchter, edle Teppiche, ein Flügel. Man braucht allerdings nicht mal eine Einladung, sondern wird sogar freundlich mit Händeschütteln begrüßt und alles. Tja, Rowohlt.
Die Ansprachen drehen sich alle um die „Geschichte der Welt“ , ein sechsteiliges Werk, dessen erster Band gerade erschienen ist, auf Deutsch bei Beck, auf Englisch bei Harvard University Press.
Der Historiker und Mitherausgeber Jürgen Osterhammel hält eine kleine Rede. „Ich hoffe, Sie sympathisieren mit mir, wenn ich versuche, die Peinlichkeit einer Selbstrezension zu umgehen.“ Ja. Natürlich. „Ich hoffe, Sie verstehen die Symbolik des doppelten Lesebändchens.“ Ich bitte Sie. „Nebenbei gesagt, wir haben das 19. Jahrhundert abgeschafft.“ Keine Ursache.
Dann spricht er über Probleme, die „unsere Autoren auf konstruktiv-selbstherrliche Art gelöst haben“. Konstruktiv-selbstherrlich, was für eine schöne Wortkombination! Sollte mich jemand bitten, eine Hymne auf den Literaturbetrieb zu schreiben, wäre das der Titel.
Wer Reden hört, darf Häppchen essen. Man muss allerdings... ... sehr schnell sein.