vonFalk Madeja 01.08.2010

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Pommes im Gefängnis
Pommes im Gefängnis

Das Experiment ist möglicherweise einmalig in Europa – Belgien hat über 500 Gefangene im niederländischen Tilburg einquartiert. Ja, die 500 Knackis haben etwas ausgefressen – aber nun erweist sich, dass es einen gravierenden Kulturunterschied gibt. Beim Gefängnis-Essen!

Die Belgier, so berichtet das Algemeen Dagblad, wollen statt Stampfkartoffeln (beliebtes Essen in den Niederlanden, eigentlich ein Nationalgericht) lieber Pommes Frites. Ein gewisser Laurent Sempot vom „belgischen Gefängniswesen“ sagt, dass es in belgischen Gefängnissen Großküchen gäbe und in den Niederlanden ginge es halt dezentral zu. Die Gefangenen bekämen Mahlzeiten, die sie dann selbst aufwärmen würden. Wahrscheinlich geht das mit den Frittenstäben nicht. Oder die Niederländer bieten es halt nicht an. Obwohl die Flamen und die Niederländer die gleiche Sprache sprechen, unterscheiden sich die Essensgewohnheiten erheblich. Die Flamen essen stundenlang Mittag und das warm, die Niederländer würgen sich schnell ein bisschen Brot rein. (Obwohl das in Brabant, nahe Belgiens, sich auch in die Länge ziehen kann.)

Jedenfalls haben die Niederländer seit Februar 500 Gefangene aus Belgien – und verdienen auch noch daran. Denn des Nachbarland bezahlt dafür. Erst war von 250 Häftlinge die Rede, nun sind es doppelt so viel.

UPDATE: Im belgischen Hasselt hat im Gefängnis ein Belgier einen Aufseher zusammen geschlagen, weil es beim Mittagessen keine Mayo zu den „Frieten“ gab. Kein Witz. Der 22jährige bekommt sechs Monate Einzelhaft. Der Aufseher ist 15 Tagen arbeitsunfähig.

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