von 01.04.2011

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Was die Anzeigenabteilung bei meiner verdeckten Recherche sagt

„Bei diesem Objekt ist der Redakteur immer sehr wohlgesonnen“, sagt der Mitarbeiter bei meinem Besuch in Darmstadt. Es geht um die Artikel im Immobilienmagazin der Zeitung, das achtmal im Jahr dem Echo beiliegt. Der Titel des Magazins: „i2 – Bauen, Wohnen, Finanzieren“. Auf der Titelseite steht einmal unten rechts relativ klein, es handele sich um eine „Anzeigensonderveröffentlichung“. Dort können Anzeigenkunden sich wünschen, dass sie auch mal in einem Artikel vorgestellt werden, und dann kommt der wohlgesonnene Redakteur vorbei – so ist gesichert, dass am Ende kein Verriss herauskommt. Ähnlich läuft es beim Automagazin der Zeitung, das den Titel Die Hupe trägt. Der Mitarbeiter sagt: „Bei der Hupe, das kann man einfach davon abhängig machen: Wer zahlt, den nehmen wir.“

Was die Chefredaktion auf meine offizielle Anfrage sagt

Die Trennung von Anzeigeninteressen und Artikeln sei „traditionell sehr wichtig, weil wir klar zu erkennen geben wollen, dass wir nicht der Büttel der Werbewirtschaft sind“, sagt Chefredakteur Jörg Riebartsch. Die Zeitung lebe von ihren Abonnenten, und die hätten den Anspruch, dass sie „nicht mit versteckten Werbebotschaften eingeseift werden“. Zwar würden manche Unternehmen verlangen, dass sie zusätzlich zu ihrer Anzeige auch einen redaktionellen Artikel bekommen. Aber „das machen wir nicht“, sagt Riebartsch. Auch in der Hupe oder im Immobilienmagazin könne man keine Artikel mit Anzeigen erkaufen: „Berichtet wird über die Themen, die relevant sind.“

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