vonFalk Madeja 27.07.2011

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Meerschweinchen aus Mijnsheerenland

Einmal gingen wir mit Kamera- und Ton-Mann in Amsterdam-Bijlmer zu einer Familie, die uns etwas über den Flugzeugabsturz in eben diesem Stadtteil erzählen wollte – aber als wir die Wohnung betraten, traf uns fast der Schlag. Im ganzen Wohnzimmer standen Käfige mit irgendwelchen Nagetieren, es stank unfassbar und dazwischen saßen zwei Mädchen im Alter von acht und zehn vor dem Fernseher. Wir haben das Interview dann lieber auf dem Balkon gemacht.

In Mijnsheerenland gibt es nun einen ähnlichen Fall. Diesmal geht es um Meerschweinchen. Ein Nachbar des Mannes Bep Boon beschwerte sich über den unerträglichen Gestank, der aus dessen Haus drang. Die Gemeinde schickte einen Inspekteur vorbei und der erschrak! Sage und schreibe 200 Meerschweinchen hatte Bep Boon bei sich zu Hause.

Wie konnte das geschehen? Nun, vor fünf Jahren habe er zwei Meerschweinchen für seine Kinder gekauft, später noch mal zwei, dann ein Männchen und dann ging’s los. 80 seien es schließlich geworden, sagte er, doch der Inspekteur korrigierte ihn. Es seien bereits 200, die auf allen Etagen des Reihenhauses in Käfigen hockten. Die Gemeinde findet, dass es sich nicht mehr um ein Hobby handelt und dass er deshalb nur zehn der Tiere behalten dürfe. Bep Boon ärgert sich. „Wie kann ich sie nur loswerden? Jeder will kleine Meerschweinchen, keine alten. Ich werde sie nicht töten. Dann bringe ich sie eben zum Rathaus. Kann der Bürgermeister das tun.“

Mit Algemeen Dagblad

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