vonAchmed Khammas 04.01.2007

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Autofahrers Traum (keiner mehr im Rückspiegel) aktuelle Version, zweisprachig mit leichten schweren Übersetzungsfehlern, in Deutschland noch nicht zugelassen.032 auffahren nicht erlaubt.jpg

Die Schilder werden nach dem Abzug der Amerikaner aus dem Irak bei ebay angeboten, Vorbestellungen können allerdings schon heute aufgegeben werden.
Der Fotograf erhielt übrigens einen Tapferkeitsorden, ein Strafmandat wegen Nötigung im Straßenverkehr – und einen kollateralen Durchschuß in der Windschutzscheibe…

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2007/01/04/abstand-halten-sonst-knallts/

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kommentare

  • ¡Buenos días! Señor Martell,

    ihre „islamischen sudanesischen Reiterhorden“ und das große Abenteuer, mit Blutgeruch, Brandschatzen und Marlboro, vom Datenscheich, waren der Auslöser für einen kleinen Beitrag auf

    http://www.0815-info.de/

    die Headline lautet: „Terror im Wahrnehmungsraster“

    Es ist der Versuch, sich etwas mit dem Wahrnehmungsraster der Schreiber im Zusammenhang mit afrikanischen Problemen auseinanderzusetzen. Gerade am Beispiel Sudan zeigt sich, daß die Positionen konträrer kaum möglich zu sein scheinen.

    Sind es nur die berühmten Schubladen, in denen die Schreiber ihre jeweiligen Erkenntnisse einsortieren und aus denen sie dann wieder ihr Weltbild zusammensetzen? Sind wir alle nur intellektuelle Opfer des jeweils herrschenden “mainstream”, auch bekannt unter dem Begriff “Brainwashington”, oder eben Opfer einer „linken?“ Kampfpresse?

    Ich halte mich zwar lieber an Wittgenstein, und der behauptet von einem mathematischen Satz: „Nicht, daß er uns als wahr einleuchtet, sondern daß wir das Einleuchten gelten lassen, macht ihn zum mathematischen Satz.“ Was sollen wir also bei uns als „Wahrheit“ einleuchten lassen im Fall des Sudan? Wie können wir uns davor schützen, gefangen in Platons Höhle, verharrend vor einer buntflackernden Medienwand, einer Gehirnwäsche unterzogen zu werden. Ist das Licht am Ende des Tunnels nur der entgegenkommende Zug?

    En vivo, desde el barrio La Puya
    – El Patio

    ————

    Der Datenscheich:

    Danke – ein lesenswerter Artikel auf 0815. Und Wittgenstein… ach ja, der einzige Philosoph, mit dem ich mich gerne beschäftigt habe.

    Einmal meinte er, “Am schwersten findet man den Weg zu den Wegweisern.” Und auch über die Tricks scheint er sich Gedanken gemacht zu haben. Denn die meisten Sachen, die wir als ‘Manipulation’ betrachten, sind im Grunde ganz, ganz einfach – denn wir bzw. unsere Aufmerksamkeit werden ‘abgelenkt’:

    „Die für uns wichti­gen Aspekte der Dinge können durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit verborgen sein. Daß sie uns ständig vor Augen liegen, hindert sie gewissermaßen am Bemerktwerden, oder vielmehr, es hindert uns daran, zu bemerken, wie wichtig sie sind. Das was nicht auffällt, macht ja nicht den Eindruck der Unauffälligkeit, sondern: es fällt uns nicht auf. Wenn man nach einer Beschreibung, die eine Lösung ist, noch nach einer Erklärung sucht, käme man ja doch nicht weiter und würde nur wieder auf die Beschreibung zurückgeführt.“


  • @Datenscheich wg. Khomeini gegen Pahlewi:

    Eine der ersten Aktionen der Mullahs nach der Machtergreifung war, das Heiratsalter für Mädchen von 18 auf 9 (NEUN!) Jahre herabzusetzen, nach dem Vorbild des “profeten” Mohammed. Zur Information: ca. 50% der Bevölkerung sind weiblich.

    ———

    Der Datenscheich:

    Ich schließe mich Deinem Protest an und fordere, das Heiratsalter sofort wieder auf … heraufzusetzen.

    Nun bleibt die Frage, wie viel soll es sein? In Indien, so habe ich gehört, werden manchmal schon Babys und Kinder verheiratet. ‘Heirat’ ist auch nicht immer gleichbedeutend mit sofortigem ‘Geschlechtsverkehr’…

    Meine eigene Großmutter hat meinen Vater mit 14 zur Welt gebracht, was im Orient und anderen südlichen Ländern nicht unüblich ist. Meistens erreichen die Mädchen ihre Geschlechtsreife dort schon vorher. Doch tatsächliches Heiraten VOR dieser ist eher äußerst selten.
    Ich selbst bin an das Alter 16 gewöhnt, weil es den hiesigen Regeln entspricht.

    Aber glaube mir, manche Frau sollte NIE heiraten – und mancher Mann erst recht nicht. 😉

  • Geschätzte Opfer von Saddams Sunnitenclique: 300.000 Tote, plus der Opfer der Giftgasangriffe auf kurdische Dörfer.

    Kleinigkeit am Rande (Dafour): ~3 Millionen Flüchtlinge, + 300.000 Tote im Südsudan als Opfer islamischer sudanesischer Reiterhorden. Die UN bezeichnet’s als die aktuell größte humanitäre Katastrophe.

    Interessiert sich jemand für die weltweit größte humanitäre Katastrophe?

    ———

    Der Datenscheich:

    Oh je. Schade, daß ich Dir nicht empfehlen kann selbst hinzufahren. Nicht um zu helfen, oh nein, sondern nur um zu sehen, was da wirklich läuft.

    Nur – wieso solltest Du mir glauben wenn ich dir erzähle, daß uns dort ein Stellvertreterkrieg um Bodenschätze zwischen den USA, China UND Europa (besonders Frankreich & Deutschland) ausgefochten wird?
    Ich interessiere mich nämlich viel mehr dafür, weshalb eine ‘humanitäre Katastrophe’ überhaupt erst passiert.

    Aber ‘Reiterhorden’ … oh ja, ‘islamische Reiterhorden’ sogar! … das klingt nach Abenteuer und Blutgeruch, nach Brandschatzen und Marlboro, was?!

    (Musik einsetz) …lalaa… lalalali…

  • ¡Hola, de nuevo! Señor Datenscheich,

    Du schriebst: “Die verschiedenen “Hinterhöfe” sind sich gar nicht so unähnlich…“ als Kommentar unter mein letztes Posting.

    Stimmt, nur wann begreifen das die Bewohner dieser Hinterhöfe? Wenn ich heute alte Protokolle aus der Zeit der ersten US-Invasion auf unsere Insel lese, dann spiegelt sich darin ein „Wiedererkennen“ der heutigen Zustände im Irak. Zwischen beiden Ereignissen liegen 80 Jahre. In diesen Jahren hat sich dieses Muster hundertfach, tausendfach wiederholt. Aber von den Massenmedien wird es ständig als etwas „NEUES“ verkauft.

    Stellungnahme des amerikanischen Diplomaten Benjamin Summer Welles, Hochkommissar der USA von 1922 bis 1924 in Santo Domingo: „Es ist unbestreitbar, daß die Besatzungsmacht lange Zeit ein Regime der Unterdrückung geführt hat, mit vielen Grausamkeiten, das sich vor allem gegen eine friedliche Bevölkerung gerichtet hatte.“

    Der amerikanische Senat setzte eine Kommission ein, die die Morde, schweren Folterungen, Vergewaltigungen und Geiselerschießungen, denen sich die US-Ledernacken und ihre aus einheimischen Gangstern rekrutierte Hilfstruppe „Guardia Civil“ schuldig gemacht hatten, untersuchen sollte.

    Alle Vorwürfe wurden bestätigt.

    Unter den Angeklagten war auch der amerikanische Vorgesetzte und Gönner von Rafael Trujillo.

    Bei den Wahlen von 1930 wird dann die private Sturmtruppe von Trujillo eingesetzt, die berüchtigten 42er, benannt nach einer amerikanischen Marine-Infaterie Einheit. Ihr berühmtestes Instrument ist ein roter Packard, der nach dem Vorbild amerikanischer Gangsterfilme operierte, der „carro de la muerte“. Politische Versammlungen werden gesprengt, gegnerische Kandidaten entführt, politische Feinde erschlagen, Raub, Folter und Vergewaltigungen schaffen eine Terror-Szene.

    Der hiesige Botschafter kabelt nach Washington, daß eine faire demokratische Wahl nicht mehr gewährleistet ist.

    Washington antwortet:….. die amerikanische Regierung rechnet mit einem Sieg und einer Präsidentschaft Trujillos, diese sei sofort anzuerkennen, und man „wünsche mit ihm und seiner Regierung freundschaftliche Beziehungen zu pflegen“.

    Wieder ein „dictator created by America“ und am 1. Juni 1961 auch “destroyed by America“ !

    Űber die Leichenberge wurde nie Buch geführt, 20.000 bis 30.000 schätzen Historiker.

    Unser von den USA ausgebildeter und unterstützter Wohltäter modernisierte natürlich auch die Rechtspflege hier auf der Insel, er führte elektrische Stühle ein, mit Stromkabeln für beide Hoden, er lies Frauen vor den Augen ihrer Männer vergewaltigen, er stellte Tanks mit stinkendem Wasser auf, in die die Gefangenen bis zum Mund tagelang eingetaucht wurden, er hatte Haifischteiche, in die man in Gegenwart von Rafael Trujillo junior und seiner Freunde die Staatsfeinde, natürlich alles Terroristen, entsorgte, Hundezwinger mit Schäferhunden, die darauf dressiert waren, diesen Feinden christlicher Kultur die Genitalien abzubeißen etc……….

    Natürlich verlangte soviel Engagement gegen den Terror nach Belohnung, und so erhielt unser Paladin der Demokratie das Großkreuz vom Päpstlichen Orden des Heiligen Gregorius, er wurde zum Ehrenritter des Souveränen Malteserordens geschlagen, zum Träger des Halsbandes zum Orden Isabella der Katholischen und 87 weiterer allerhöchster Auszeichnungen…….. und seine amerikanischen Freunde, Beschützer und Gönner machten ihn auch noch zum Dr.h.c. in Pittsburg…………………..

    Die Beziehung unseres Verteidigers christlicher Werte zum Vatikan waren vorzüglich, ständig gab es ein Hochamt oder wenigstens ein Tedeum, und Erzbischof Ricardo Pettini war, wie der Papst Pius XII, ein Bewunderer unseres Landesvaters, der es nie versäumte, aus Rom herzlich gehaltene Telegramme zu schicken und ihn auszuzeichnen.

    Auch Kardinal Spellmann ist immer gern für Trujillo eingetreten, und der persönliche Legat des Stellvertreters Gottes auf Erden, Monsignnore Salvatore Sino überbrachte die Bewunderung für „den christlichen Geist und den humanitären Gehalt“ dieser Regierung.

    Ein anderer Hinterhof

    Seit Mitte der 60er Jahre pflegte Saddam Hussein besonders enge Kontakte zu Geheimdienstlern, Politikern, Diplomaten und Militärs aus den USA.

    1979 putschte er sich mit kräftiger Unterstützung der CIA an die Spitze des Regimes.

    Aus der US-Botschaft in Bagdad ging in der CIA-Zentrale in Langley, Virginia, eine Erfolgsmeldung ein: „Ich weiß, Saddam Hussein ist ein Hundesohn, aber er ist unser Hundesohn.“

    Zbigniew Brzezinski pflegte diesen „Hundesohn“ – und Robert Gates, heute frischernannter Verteidigungsminister, erklärte damals (1991) als ehemaliger CIA-Vizepräsident in einem Fernsehinterview: “Washington habe nie irgendwelche Illusionen über Saddam gehabt, der Mann sei ein ganz gemeiner Verbrecher.“

    Gates wurde nicht nur in der Iran-Contra Affäre schwer belastet, er sorgte in den frühen 80er Jahren auch dafür, daß Saddam Hussein die Technologie zur Herstellung der gefürchteten Streubomben erhielt, die er im ersten Golfkrieg (1980-1988) mit verheerender Wirkung gegen die iranischen Truppen einsetzte.

    Amnesty International veröffentlichte seit Mitte der 80er Jahre detaillierte Berichte über die schweren Menschenrechtsverletzungen unter dem Regime von Saddam Hussein.

    Nur damals war es IHR Hundesohn, die USA hatte ihre Diplomaten angewiesen ihn zu schützen, und in den Medien sorgten die CIA und ihre befreundeten Nachrichtendienste dafür, daß mit der Verbreitung einer entsprechend linientreuen Berichterstattung die öffentliche Meinung nachhaltig beeinflußt wurde..

    Hier findet Ihr zwei Artikel zum Thema: http://www.0815-info.de/index.php

    Hier einen Artikel zur Unterwanderung der Medien durch den BND http://www.freitag.de/2004/32/04320301.php

    Und hier einiges über die Operation Mockingbird (Spottdrossel)

    http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/geschichte/gegenwart/geheimdienste/02.html

    Allen, die es noch nicht kennen, sei das Taschenbuch von Hans von Sponeck, ehemaliger Leiter des UN-Hilfsprogramms in Bagdad, und Andreas Zumach: IRAK, Chronik eines gewollten Krieges, wie die Weltöffentlichkeit manipuliert und das Völkerrecht gebrochen wird, an Herz gelegt, es ist bei KiWi erschienen und kostet nur 7,90 Euro. Ich benutze es u.a. sehr oft als Quelle.

    Heute liest sich das Ganze dann so:

    SADDAM HUSSEIN
    Das Monster ist nicht mehr

    Einer der brutalsten Diktatoren unserer Zeit hat seinen letzten Schritt getan – zweifellos in die Hölle. Wir verdanken diesen großartigen Moment der Geschichte einem verachteten Cowboy namens George Bush. Wie auch immer man zum Krieg im Irak stehen mag: Der US-Präsident machte Schluß mit der Toleranz gegenüber Tyrannen.

    Von Leon de Winter
    http://www.welt.de/data/2007/01/02/1162593.html

    Heute darf „Unser Hundesohn“ als „Monster“, durch den Mainstream getrieben werden, heute schwingt sich jeder Schreiberling als großer Menschenrechtsverteidiger auf, aber natürlich NUR im Fall Saddam Hussein, da bricht plötzlich „Pressefreiheit“ aus – und über alles andere breitet man des großen Mantel des Schweigens, bis die Leichen verwest sind, und bis die Herren nicht mehr UNSERE sind, aber dann, dann………..

    Verlogene Bande!

    El Patio

    ———-

    Der Datenscheich:

    Zuerst den Pahlewi gegen Mosadegh, dann Khomeini gegen Pahlewi (und die kommunistische Opposition gleichzeitig), dann Saddam gegen Khomeini (8 Jahre lang gesteuerter Abnutzungskrieg zwischen den beiden damals stärksten Militärmächten der Region), und nun al-Sadr gegen Saddam (war vermutlich einer der vermummten Henker).

    Und immer wieder finden sie Dumme??! Gierige?!! Skrupellose!!! ‘Monster’ und ‘Hundesöhne’ … die sie, sobald es opportun wird, über die Klinge springen lassen.

    Was ein Zirkus!

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