20 Jahre Mauerfall?! Klar … dazu herzlichen Glückwunsch! Ich war auch verdammt froh, dabei gewesen zu sein, damals, im November 1989.
ABER: Kein Wort dazu, daß eine andere Mauer in den vergangenen 20 Jahren immer weiter, höher und unmenschlicher aus- und weitergebaut wurde… (?!)
Eine Mauer, mit der israelischen Rassisten das palästinensische Volk bis zum Suizid treiben.
Nein – solange die Mauern in anderen Ländern nicht auch beseitigt sind, gibt es keinen Grund zu feiern, jedenfalls nicht so egoistisch und eurozentristisch vernagelt …wie mit dieser lächerlichen Styropor-Show mit Politiker-Überzug und kandierten Außenministern. Peinlich, peinlich.
Nachtrag:
Hah! Was wette ich auch mit Martin (s. Kommentare) – gerade eben um 0 Uhr höre ich im Radio, daß die Palästinenser ebenfalls ein Stück ‚ihrer‘ Mauer zu Fall gebracht haben.
Weiter so! 🙂
Nachtrag II:
Passenderweise erreichte mich Tags drauf die folgende Einladung, die ich gerne an informell einseitig beeinflußte Personen weiterreiche – und deren Besuch ich diesen sehr empfehle:
Einladung zum Vortrag
Lebensbedingungen der Palästinenser unter israelischer Okkupation in der Westbank
von Michael Topp
am 25.11.2009, um 18.30 h
Moderation:
Dr. Gerhard Fulda
Mitglied des Vorstandes der DAG
im Konferenzsaal der
Deutsch-Arabischen Gesellschaft
Calvinstr 23,
Eingang Vorderhaus
10557 Berlin.
Nachtrag III:
Sorry, aber in Verbindung mit einem Tlaxcala-Artikel von Gunnar Olofson MUSS ich hier einfach eine Karrikatur und ein weiteres Foto der Apartheid-Mauer posten… sie sind (mit einer Träne im Auge) einfach zu schön!!
Die Karrikatur stammt von Carlos Latuff:
Während das Foto wohl keines Kommentars bedarf…
Hoffentlich!!! Denn dann fällst du vielleicht auch bald… friedlich!
Tja, die Berliner Mauer war eben ein Symbol für eine ganze Generation. Ein Krieg, der kalt und trotzdem heftig war, ging mit deren Fall zu Ende. Wie lange hat sie gestanden? Waren es 40 oder 50 Jahre? Auf jeden Fall zu lange. Aber auf der anderen Seite ging sie mit einer mächtigen, friedfertigen Demonstration zu Bruch! Als Fanfare der Veränderung!
Ich bin kein Wahrsager, aber vielleicht muß die Mauer im heiligen Land auch so lange bestehen, bis beide Parteien lernen, daß es ohne Dialog und Kompromisse und vor allem mit Gewalt NICHT geht. Tja, wenn die beiden Völker (wenn man das so überhaupt sagen kann) sich dann endlich vertragen würden und sich die Enkelkinder mit Schaudern an die Zeit der Gewalt zurückerinnern und sich immer wieder sagen, so wie unsere Großeltern lebten, so eine Zeit wollen wir nie mehr haben, das soll nie mehr passieren, dann warten wir doch gerne 40 oder 50 Jahre, nicht?
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Der Datenscheich:
Die Berliner Mauer stand 28 Jahre … und ich habe sie von Anfang bis Ende miterlebt.
Eine ‚Persönlichkeit‘ bekam sie erst, als auf der Westseite die Künstler über sie herfielen 😉
Und ich war sehr froh, daß ich kurz vor ihrem Fall wieder nach Berlin zurückgekommen war (zuvor hatte ich einige Jahre in Damaskus/Syrien gelebt).
Wenn ich hier in meinem Blog nun gegen die Mauer in Palästina polemisiere (sie steht ja nicht auf dem sogenannten israelischen Boden), so liegt das daran, daß ich es einfach unfaßbar finde, daß heutzutage noch jemand denkt, daß sich mit Mauern Probleme lösen lassen…