vonAchmed Khammas 11.01.2011

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Der Effekt (a) ist ein SF-Roman des Australiers John Birmingham, der hier 2009 erschien, Das verlorene Land (b) bildet die 2010 veröffentlichte 2. Folge, und ein 3. Band sei bereits in Arbeit.

Der Autor betrachtet sein Konstrukt als Parallelwelt, in der die USA plötzlich unter einem riesigen abschirmenden Energie-Feld verschwindet, das alle höheren Primaten – und damit auch alle Menschen – zu kleinen Fladen zerschmilzt. Ein paar Jahre später verschwindet das Feld zwar wieder, aber inzwischen ist der halbe Planet vor die Hunde gegangen.

Birmingham frißt Israelis und Araber anscheinend zum Frühstück – denn erstere läßt er das plötzliche Machtvakuum ausnutzen, um ‚prophylaktisch’ Bagdad, Teheran, Damaskus und andere arabische Hauptstädte mit Atombomben zu belegen (a S. 338 / b S. 51 & 369), womit sie 600 Mio. (!) Muslime atomar verbrennen bzw. verseuchen, während er die übrig gebliebenen ‚Kopftuchfuzzis’ als wild um sich ballernde Kontrahenten der den Wiederaufbau leistenden US-Amerikaner ausmacht.

Anführer der Dschihad-Kämpfer ist ausgerechnet ein Deutsch-Türke namens Wilhelm Hans Baumer aus Berlin-Neukölln (a S. 13/b S. 256), der sich – nach dem Gründer der Moslembrüder – Bilal al-Banna nennt (S. 312).

Auf diesen wird im 2. Band eine Agentin angesetzt, die ihn zuerst einmal in Berlin sucht: „Nach weiteren zehn Minuten kam sie am Flughafen Tempelhof vorbei, wo sie einige demontierte und ausgebrannte Düsenflugzeuge von American Airlines und Delta Airlines entdeckte, die am Ende des Rollfeldes standen.“ (S. 421)

Zwar geht es in diesen SF’s nicht primär um Energie, aber alle anderen relevanten Ingredienzien sind darin enthalten, wie man sieht. Ich habe John in seinem Blog gefragt, ob er ein traumatisches Verhältnis zu Arabern und Muslimen hat – und bin gespannt darauf ob er antwortet.

Gut lesbar sind seine Thriller jedenfalls – auch wenn man bis den Knien durch Blut und zerfetzte Gliedmaßen waten muß. Denn: besser im Roman – als in der Wirklichkeit!

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