vonAchmed Khammas 12.05.2015

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Oh je, es sind seit der letzten Stapelrezension schon vier Monate vergangen, in denen ich mich wieder durch viele Dutzend SF und Thriller durchgearbeitet habe. Eine Besonderheit unter diesen bildet der Erstling der Autorin Ann Leckie mit dem Titel Die Maschinen (2013/2015), dem der exzellente Übersetzer Bernhard Kempen sinnvollerweise ein kurzes Vorwort voranstellt, in welchem die geschlechtsspezifischen Besonderheiten des englischen Textes erklärt werden (kurz: she statt he). Wobei das Ergebnis nur an wenigen Stellen etwas irritierend ist, während man den rasanten und gleichzeitig gefühlvollen Abenteuern von Breq folgt, die keine Person ist, sondern der überlebende Splitter einer einstmals mächtigen Raumschiff-KI. Interessant und bildreich, äußerst intrigant und mit allen Ingredienzen einer Space-Opera angereichert. Der erste Teil der Trilogie macht jedenfalls Lust auf mehr.

Nachträglich kam mir den Gedanke, daß der Übersetzer eine Besonderheit der deutschen Sprache hätte nutzen können, um den ‘Maschinencharakter’ des geschlechtlosen KI-Bewußtseins noch viel besser herauszuheben, als dies der Autorin im Englischen überhaupt möglich gewesen wäre – denn welche andere Sprache hat schon das genderfreie sächliche ‘Das’? Zwar wäre dann die Rede von ‘das Mensch’ – aber klingt dies nicht tatsächlich so, wie eine KI ‘denken’ würde, wenn sie kein Handhabe hat, das Geschlecht der sie umgebenden Biowesen zu bestimmen? Die ja auch den Begriff „Menschenskind“ für die noch nicht ganz ausgewachsenen Exemplare ihrer Spezies benutzen und sich untereinander, was ausgesprochen verwirrend ist, manchmal auch mit Sprüchen anreden wie: „Mensch, komm jetzt!“ – was ja ebenfalls völlig geschlechtsneutral ist. Nur so ein Gedanke…

Bevor ich dies hier veröffentlichen wollte, schrieb ich den Übersetzer aber direkt an – und bekam folgende Antwort: „Und es ist ja gerade das Besondere am englischen Original, dass alle Personen “feminisiert” werden, also mal andersrum als sonst. Das würde verloren gehen, wenn man stattdessen sächliche Formen benutzt, was ja auch keine “Besonderheit der deutschen Sprache” ist, wie du schreibst, sondern im Englischen sogar noch viel besser funktionieren würde als im Deutschen.“ Tja – wieder etwas gelernt! Und da sagt man, SF lesen bildet nicht…

Aber auch sonst gab es jede Menge leckerer Literaturhappen zu futtern. Beginnend mit den neuesten und den eindrucksvollsten bestand das Menü aus folgenden Werken:

Extinction von Kazuaki Takano (2011/2015) spielt auf intelligente und packende Art das Thema der Evolution durch, die ganz sicher noch nicht am Ende ihres Lateins ist. Und so vielleicht eben gerade jetzt dabei ist, die menschliche Rasse den nächsten Schritt tun zu lassen – der vermutlich genauso beginnt, wie ihn der japanische Autor beschreibt: In irgendeinem abgelegenen Winkel am Arsch der Welt, und in Form einer einzigen, eben der ersten ‘neuen’ Person. Die alles tun muß, um nicht von ihren Vorgängern kaltgemacht zu werden… von uns. Sehr interessant, daß auch bei Takano die Kalte Fusion als potentieller Machtfaktor erwähnt wird, und eben nicht als Spinnerei, wie es im Mainstream noch immer der Fall ist. Warum wohl?!

Der lange Krieg

Nach der dem Buch Die Lange Erde von Stephen Baxter und Terry Pratchett, in dem ein einfacher kleiner Kasten, Wechsler genannt, den Übergang in eine unendliche Abfolge von parallelen Welten ermöglicht, liegt nun mit Der lange Krieg der zweite Band des Autorenduos vor (2013/2015), in dem die Geschichte kräftig weitergesponnen wird. Ein großer Lesespaß, der auf weitere Folgen hoffen läßt.

Barrikaden von Jun Wallace (2014/2015) ist eine Dystopie, in welcher sich die wenigen verbliebenen und ziemlich heruntergekommenen Normalos gehen die optimiert geschaffenen Fiziellen wehren, die sie allesamt vernichten wollen – im Grunde aber nur, um den Planeten endlich wieder aufräumen und sauber machen zu können. Schwer zu verstehen, warum die Normalos das so persönlich nehmen. Ich denke, von Autor wird da noch mehr kommen. Dieser SF ist jedenfalls als Vorlage für einen Roadmovie höchst geeignet.

Score von Martin Burckhardt (2015) spielt in erster Linie in Berlin – wo der Autor lebt – und dreht sich auch um Spiele, bzw. um DAS Spiel der Firma Nollet, das letztlich alle Institutionen und Staaten abgelöst hat, da es Realität und Virtualität auf geniale Weise miteinander verknüpft. Eine Menge guter Ideen und Ansätze, die zu dem Motto des Unternehmens passen: Wir schaffen das Paradies auf Erden. In dem aber schon die Frage lauert, für wen? Ein SF, den ich auf jedem Fall meinem Sohn empfehlen werde – der nämlich Gamedesigner werden will. Und der die Vorstellung des Firmensitzes auf dem Flugfeld Tempelhof, natürlich in Form eines riesigen UFOs, bestimmt auch gut findet – ebenso wie den Botanischen Garten als Biosphere 3. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Romane von Martin.

Die Flammen des Mars von Greg Bear (2014/2015) ist der erste Teil der War-Dogs-Trilogie, in welcher die Menschheit von Außerirdischen mit fortschrittlichen Technologie ausgestattet wird… um letztlich für diese gegen andere Aliens zu kämpfen. Auf dem Mars, auf dem sich bereits irdische Siedler befinden (die witzigerweise Muskies genannt werden, nach Elon Musk), wird nun geballert was das Zeug hält. Auf alle Fälle bin ich sehr neugierig darauf, wie der Autor seine Story weiterspinnen wird.

Der jüngste Roman Das Gleismeer von China Miéville (2015) rollt wieder einmal über endlose Schienenstränge. Irgend etwas scheint den Autor mit dieser Form des Stahls eng zu verbinden, wenn man sich sein bisheriges Oeuvre anschaut. Diesmal bewegen sich muskelbetriebene Galeeren und Windzüge über die Gleise, gewaltige Abenteuer sind zu bestehen, und spannend ist kaum ausreichend um die Jagden und Kämpfe zu beschreiben, welche die Mannschaften dabei erleben.

Jenseits der Stille von Evan Currie (2014/2015) ist der vierte Band eines Opus, bei dem gigantische Raumschlachten um die Erde und andere Planeten geführt werden, bei denen eine selbstreplizierende Armada feindlicher Konstrukte alles angreifen und vollständig vernichten, was auch nur den Hauch von Leben enthält. Grandios, auch wenn die Menschheit dabei ordentlich Dresche bezieht.

Rho Agenda – Immun von Richard Phillips (2009/2015) ist der zweite Band der Geschichte um die Gruppe von Studenten, die bei Roswell ein weiteres UFO finden. Ebenso spannend wie der Vorgänger, auch mit der Kalten Fusion geht es positiv weiter. Ein toller Vergleich: „Um den Aufbau von Partikeln besser zu verstehen, bauten die Forscher gigantische Teilchenbeschleuniger, in denen sie Partikel in Fast-Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen ließen, um herauszufinden, in welche Fragmente sie dabei zerfielen. Das war ungefähr so, als ramme man einer Versuchsperson eine Dynamitstange in den Hintern und zündete sie, um sich ein Bild von den inneren Organen des Menschen zu machen.“ (S. 198)

Samarkand Samarkand von Mathias Politycki (2013/2015) ist eigentlich eine Dystopie, in welcher mitten in Europa ‘Deutschländer’ gegen die vorrückenden Truppen des Kalif von Bagdad kämpfen, um sich der rigiden Islamisierung zu erwehren. Weshalb der Gebirgsjäger Kaufner in den fernen Orient geschickt wird, um die Gebeine des Timur zu finden und möglichst zu vernichten. Was sich etwas schräg anhört, entpuppt sich als wochenlange Wanderung durch die kargen Berge um Samarkand, die man einfach mitmachen muß. Nicht gerade ein gewöhnlicher SF.

Und da der Heyne-Verlag freundlicherweise damit begonnen hat, die phantastische Sternenriff-Serie von David Brin (6 Bände) neu aufzulegen, habe ich natärlich auch hier zugeschlagen, obwohl ich mit die Bücher aus dem Uplift-Universums alle erst kürzlich antiquarisch beschafft hatte. Der neue Band mit eben dem Titel Sternenriff (1995/2015) verfolgt allerdings einen eher peripheren Geschichtsstrang, bei dem Flüchtlinge verschiedener Rassen als illegale Besetzer auf einem Brachland-Planeten zu einer friedlichen und sehr erfolgreichen Koexistenz zusammenfinden. Obwohl sie die ganze Zeit vor Angst schlottern. Trotzdem sehr schön und empfehlenswert.

Lexicon von Max Barry (2013/2014), das von Linguisten, Psychologen und Marketing-Experten gelesen werden sollte, die dann hoffentlich endlich verstehen, daß auch das reine WORT eine Waffe sein kann – und zwar wortwörtlich! Ein hochintelligenter SF mit genügend Action, überraschenden Erkenntnissen und so irren Wendungen, daß einem manchmal die Luft wegbleibt.

Clone Republik – Rebellion von Steven L. Kent (2006/2014) spielt in 500 Jahren, aber sehr viel anders ticken die Leute noch immer nicht. Nur, daß sie für ihre Kriege inzwischen ersetzbare Clone als Massenware produziert … und verheizt. Ein Leckerbissen für Fans des Genres Military SF, ich bezweifle aber, daß ich mir auch die nächsten Bände der langen Reihe reinziehen werde, sobald sie erscheinen. Zumindest nicht, solange es etwas buntere Geschichten zu lesen gibt.

Homo Sapiens 404 – Die Verlorenen von Claudia Kern (2013) ist spannend geschrieben, und das mit der außerirdischen Technologie, die es der Menschheit erlaubt das Sonnensystem zu kolonisieren, finde ich auch ansprechend – aber warum muß es jetzt auch noch im All Zombies geben? Ach jeh.

Bei dem Thriller The Scorpion’s Game von Richard A. Clarke (2005/?) wurde einfach auf die Übersetzung des Titels verzichtet, was man schnell verzeiht, wenn man von dem Geschehen mitgerissen wird. Allzu weit in der Zukunft wird das Spiel nicht gespielt, denn noch geht es ums Öl, das inzwischen in den Händen von noch stärker fundamentalistisch orientierten Herrschern auf der arabischen Halbinsel liegt, die nun Islamiya genannt wird (wie, noch schlimmer als die Sauds?! Geht das überhaupt?). Staaten, Geheimdienste, Intrigen und Dolchstöße in Massen – und am Ende auch noch die Gründung eines Instituts für zukünftige Energien. Also, ich kann mich nicht beklagen…

Singularität von Charles Stross (2003/2005) könnte man als Anleitung zum Aufruhr verstehen – durch selbstreplizierende 3D-Drucker und ähnliche Späßchen. Beschrieben wird ein totalitäres, Wissenschafts-feindliches Herrschaftssystem, das durch einen Regen aus Handys Schritt für Schritt lahm- und letztlich umgelegt wird. Etwas, daß man hoffentlich sehr bald auch auf unserem Planeten erwarten kann.

Träume von Unendlichkeit von Alastair Reynolds (2002/2005) beinhaltet zwei Geschichten aus der Zukunftswelt des Romans Unendlichkeit – die aber beide wie nicht ganz fertiggestellte Skizzen wirken und keineswegs das ‘galaktische Lesevergnügen’ bieten, das der Verlag verspricht. Was natürlich schade ist. Inbesondere, da es in der ersten Geschichte um ein Aretefakt geht, dessen Raumfolge nur betreten werden kann, wenn man ein – stets an Komplexität zunehmendes – Rätsel löst. Während sich die zweite Geschichte um eine etwas diffuse Interspezies-Kommunikation dreht.

Als ich auf einem Wühltisch Im Hyperraum (1992, 1996/2005) und Am Ende der Ewigkeit von Jeffrey A. Carver (2000/2003) sah, konnte ich die dicken Schwarten einfach nicht liegen lassen – obwohl ich weiß, daß ich sie irgendwo in den Bücherbergen schon vergraben vorrätig habe. Und nein – es gab nichts zuz bereuen, denn die Geschichten um die Rigger, die besonderen Piloten der Sternenschiffe, ihre Abenteuer und Geschichten sind allemal die Lesestunden wert, die nur allzu schnell verfliegen. So schnell eben, wie sich die Schiffe durch den Flux bewegen.

Der Metamorph von Andreas Brandhorst (2005) ist eine Space Opera vom Feinsten. Uralte Artefakte, Heiler-Orden, Intrigante Konzerne und viele gut bewaffnete Raumschiffe bilden das Spielbrett für eine geschaffene Kreatur der Unternehmensgruppe New Human Design, die ihrer Vernichtung entkommt, aber weiterhin erbittert verfolgt wird und im Grunde doch einfach nur am leben bleiben will.

Ebenfalls von Andreas Brandhorst stammt der Roman Diamant (2004), eine ebenso üppige Reise durch eine weit voraus liegende Zukunft, die wir in Begleitung der gleichnamigen Pilotin erleben dürfen. Die, wie alle ihrer Zunft, zu sehr speziellen und speziell ausgebildeten Wesen gehören – denn nicht alle sind Menschen. Überaus unterhaltsam, auch wenn nicht immer gutes Wetter herrscht.

Da es Die Gateway-Trilogie von Frederik Pohl (1976, 1980, 1984/2004) in einem dicken Band gibt, habe ich mir diesen vorgenommen, um nochmals die immer wieder überraschenden Abenteuer zu verfolgen, welche die mutigen – oder auch selbstmörderischen – Raumfahrer erleben, die von dem seit Urzeiten verlassenen Asteroiden aus in den dort wartenden Raumschiffen starten. Die sich weder steuern lassen, noch ihre Ziele im Voraus kundtun. Der Archetypus der Zauberpforte, diesmal als Lotterie angelegt, und mit immer wieder neuen Plots.

Aus den Kauffahrer-Romanen von C. J. Cherryh habe ich mit Tripoint (1994/2002) zu Gemüte geführt, was wiederum zu nostalgischen Gefühlen geführt hat, denn so unähnlich sind sich keine zwei Händler im Universum, als daß sie nicht Freud und Leid des anderen mitempfinden könnten.

Der zweite Engel von Philip Kerr (1998/2001) ist ein Roman für Blut-Liebhaber, auch wenn es hier (dem Himmel sei Dank) nicht um Vampire geht, sondern um die neue Währung auf dem virenverseuchten Planeten Erde. Womit logisch begründet wird, warum sich die größte Blutbank auf dem sicher-sterilen Mond befindet. Und diese gilt es nun auszurauben. Also mal ehrlich – wer kommt denn auf so was?! Auf jeden Fall: äußerst spannend.

Googol von H. D. Klein (2000) hat den Titel, die die Gründer der weltgrößten Suchmaschine eigentlich gewählt haben wollten, wenn sie sich nicht verschrieben hätten. Sei’s drum. Der Roman behandelt die gut bekannte Geschichte eines riesigen Artefakts, logischerweise in Form einer weißen Pyramide, die unangemeldet ins Sonnensystem dringt. Mit allen daraus zu erwartenden Konsequenzen. Ein dicker Schmöker, der sich für lange Winterabende ebenso gut geeignet, wie für müßige Stunden am Strand.

Mit großem Genuß habe ich mir außerdem (wieder) die grandiose RIM-Trilogie des globalen SF-Autors Alexander Besher zu Gemüte geführt – oder wie sollte man jemand bezeichnen, der von weißrussischen Eltern in China geboren, in Japan aufgewachsen und inzwischen Einwohner Kaliforniens ist? Satori City 2.0 (1994/1996), Virtual Tattoo (1998/1999) und Cyber Blues (1999/2001) sind eindeutig dem Cybepunk zuzuordnen, gehen aber weit über die Grenzen des digitalen Raumes hinaus. Das Feuerwerk an Ideen, Personen und Geschehnissen rast durch weit mehr als die gewohnten Dimensionen, was sich auch auf die Leserschaft nachhaltig auswirken sollte…

Der Roman Den Überlebenden von Maria J. Pfannholz (1989), der berechtigtermaßen den Deutschen Science Fiction Preis 1990 gewonnen hat, liest sich wirklich wie eine Flaschenpost aus der Zukunft, die doch schon längst Gegenwart ist. Ein melancholischer, liebenswerter, zum Nachdenken anregender und doch sehr lebendiger Ruf nach einer sauberen Umwelt und mehr Verantwortung für den Planeten. Also SEHR aktuell.

Zwischendurch habe ich mir noch drei Bände der guten alten Jeschke-Reihe Internationale Science Fiction Stories reingezogen: Die Vergangenheit der Zukunft (1998), Winterfliegen (1999) und Das Jahr der Maus (2000), in denen ich diverse Leckerbissen (wieder-)gefunden habe. Dann rutschten mit von John Brunner gleich vier Romane den Leseschlund herab: Ein irrer Obit (1969/1993) über ein völlig paranoides Amerika, das zu den wirklich tollen Brunner-Romanen gehört; Labyrinth der Sterne (1991/1992) über das Schiff, das seit Äonen Menschen in der Galaxis verteilt hat, und nun mal nachschaut, was aus ihnen geworden ist; Chaos Erde (1993/1996) mit der Geschichte des Rimpoche Quaddel, der aus dem Kälteschlaf erwacht und jede Menge schräge Erlebnisse hat; und (das sind eigentlich drei Bände) Die Opfer der Nova (1969, 1974, 1981/1993) über verstreute Flüchtlinge auf nicht registrierten Planeten und deren unterschiedliche Entwicklungen. Soziologie halt.

Den gegenwärtigen Geschehnissen angemessen, habe ich auch wieder einmal Der ewige Krieg von Joe Haldemann (1974/1991) gelesen – aber dann auch gleich noch Der ewige Friede (1997/2000), denn auf die Hoffnung wird niemals verzichtet! Außerdem handelt es sich um zutiefst pazifistische Werke, welche die Absurdität des Krieges dermaßen ‘vorführen’, wie es ein Autor nur selten schafft. Auch im Doppelpack äußerst empfehlenswert.

Der zu erwähnende Rest meiner Lektüre bestand aus Meine Freunde die Aliens von Joseph Green (1973/1981) mit einem des besten entsprechenden SF-Titelbilder und der Geschichte von Allen Odegard, der neuentdeckte Spezies auf ihren Intelligenzgrad testen muß, was nicht immer so einfach ist; Die Horcher von Hames Gunn (1972/1983), eine wunderbare Hommage an Carl Sagan, die möglicherweise auch den Film Contact inspiriert hat; Zikadenkönigin von Bruce Sterling (1989/1990), ein gut gemischter Story-Band; Todeswelten von Harry Harrison (1960, 1962, 1968/1993) mit den drei Romanen der Deathworld-Trilogie in einem Band, in denen die Abenteuer des Spielers und Troubleshooters Jason dinAlt geschildert werden; Pithecanthropus Blues und andere Erzählungen von Eric Brown (1990/1994) mit einigen cleveren Stories; Mars Live von Terry Bisson (1990/1995), sicherlich eine der lustigsten Mars-Expedition überhaupt, die dadurch aber umso authentischer und realistischer wirkt; Herrliche Suppe von Harvey Jacobs (1990/1996) mit einem ebenso schrägen Inhalt, wie der Titel verspricht, bei dem es um den die Existenz bestimmenden Barcode geht; sowie Die Turing Option von Harry Harrison & Marvin Minsky (ja, der) (1992/1997) über das Thema Hirn/Computer-Schnittstelle.

Und dann gibt es da noch das Buch Projekt Black Hungarian von Niall MacRoslin & Alice A. York (2014) – eine etwas seltsame Mischung aus Fiktion und Wahrheit, recht anspruchslos geschrieben, aber nicht unspannend und auch informativ. Ein Muß für jeden, der sich mit den Hintergründen der neuen Elektromobilität beschäftigt, denn es geht um die Story und die Geschehnisse des Elektroauto-Wettbewerbs WAVE 2013 – und den hat es ja tatsächlich gegeben.

Nun denn, bis zum nächsten Mal… denn ich bin natürlich schon wieder am weiterlesen.

 

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