vonAchmed Khammas 17.04.2024

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Wieder einmal taucht in der Fachpresse der Bericht über eine Energiewandlung mit einem Wirkungsgrad von 190 % auf – und wieder, ohne daß das Thema zu einem Aufschrei führt. Weder die Befürworter scheinen davon etwas mitbekommen zu haben, noch die Vertreter der klassischen Physik, die seit hundert Jahren vehement am Diktat der Thermodynamik festhalten, welches eine Effizient von 100 % verbietet, geschweige denn, von mehr. Dabei handelt es sich doch nur um Semantik, oder? Denn es wird von einer externen Quanteneffizienz gesprochen, und diese scheint dem Energieerhaltungssatz nicht mehr zu unterliegen.

Bereits im Dezember 2020 hatte ich hier einen entsprechenden, mit Quellen belegten Eintrag veröffentlicht, in dem ich auf drei ähnliche Informationen hingewiesen habe – ohne jede Reaktion allerdings. Ich verstehe, daß die meisten hier nur noch Lurker sind und sich nicht mehr die Mühe machen, Dinge von Wichtigkeit zu kommentieren. Trotzdem hege ich noch immer den Wunsch nach einem konstruktiven Disput, der die wesentlich Information weit mehr in die Breite trägt als bisher. Den ein Durchbruch der 100 %-Grenze bedeutet schlicht und einfach, daß es nicht die Entropie ist, die absolut herrscht, wie uns die Schulwissenschaft suggeriert.

Damals ging es um drei Veröffentlichungen: Ende 2011 hatte das National Renewable Energy Laboratory (NREL) eine MEG-Solarzelle mit einem Wirkungsgrad von 114 % vorgestellt; im Februar 2012 gab das Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Entwicklung einer LED mit einem Wirkungsgrad von 230 % bekannt; und im September 2020 präsentieren Forscher der Aalto University in Helsinki ein photovoltaisches Gerät, das eine Effizienz von 132 % hat.

Die neueste Entwicklung betrifft ein Material für Quantensolarzellen, das dazu beitragen könnte, daß Photovoltaikzellen die Shockley-Queisser-Wirkungsgradgrenze durchbrechen. Das neue Absorbermaterial für Dünnschichtsolarzellen wurde von Forschern der Lehigh University in den Vereinigten Staaten entwickelt, und der Bericht darüber erschien in ScienceAdvance unter dem Titel “Chemically tuned intermediate band states in atomically thin CuxGeSe/SnS quantum material for photovoltaic applications”.

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