Da stand Jack de Vries, Christdemokrat, mal wieder in heiklen Schlagzeilen. Er hatte seinen Staatssekretärs-Job im Verteidigungsministerium verloren, weil er verbotenenweise mit einer Untergebenen eine Liebesbeziehung hatte – obwohl er doch auch noch verheiratet war. Und zuvor als Spindoctor für seine Parteien gern über familiäre Werte schwadronierte. Also erst einmal ein arbeitsrechtliches und dann ein moralisches Problem. Er musste zurücktreten.
Nach einer Neufindungsphase hat er jetzt einen neuen Job. Und siehe da – er wird Lobbyist für die Firma Hill & Knowlton, ein Büro, das u.a. den Militärflieger Joint Strike Fighter (JSF) an die niederländische Armee verkaufen will. Der Prozess ist ein langwieriger, seit Jahren wurde über Eurofigther, Rafale, Gripen und eben über den JSF verhandelt. Im Prinzip haben die Amerikaner gewonnen. Dennoch kauft Den Haag erst mal zwei Stück, für knapp 200 Millionen Euro. Viel Geld in Zeiten von harten Einsparungen in Den Haag. Dann soll irgendwann mal eine definitieve Kaufentscheidung genommen werden, jetzt ist von 5,5 Milliaren Euro die Rede. Aber der Preis wird wohl noch steigen – und die Entscheidung steht ja auch schon fest.
Ja, De Vries ist natürlich ein Isider Erster Klasse. Darum hieß es heute auch aus dem Verteidigungsministerium, dass er in Den Haag in dieser Angelegenheit nicht verhandelt darf.