Als ich begann, an „die Glätte“ zu arbeiten, legte ich mir eine Zeitungsseite hin und zeichnete mit Edding so lange verschiedene Kästen und Spalten ein, bis die Seite optisch einer logischen Seitenaufteilung für ein Comic zu folgen schien. Dann, mit einer ungefähren Ahnung davon, wie viele Bilder pro Seite und pro Pannel gut aussahen, fing ich an zu zeichnen. Das war also mein Wissensstand. Ich hatte schnell das Bedürfnis, irgendwen um Hilfe zu fragen, kannte aber niemanden mit Erfahrung als Cartoonist_in. Deshalb nahm ich Kontakt zu kundigen Leuten auf, das klang etwa so:
Hallo Mawil, dank meiner großen Schnauze darf ich ab Ende Dezember einen 10 teiligen Comic in der Eventbeilage der Berliner taz (tazplan) veröffentlichen – begleitend schreibe ich einen kleinen Blog (erscheint bei den taz Blogs) über meine Überlegungen dazu und Schwierigkeiten damit und was mir geholfen hat. Im besten Fall animiere ich jemanden dazu, auch kleine Comics zu machen.
Wer ist denn so nett, darauf zu antworten? Mawil, that´s who!
Berliner*innen kennen ihn vielleicht aus dem Tagesspiegel, ich kenne ihn aber noch aus meiner Jugend in NRW, wo mein Freund Mario, der ebenfalls ziemlich gut zeichnet und vielleicht auch noch als Experte zu Wort kommen wird, immer von Mawils Comics schwärmte.
Ich schicke Mawil meine geplante Folge 3 zu – verbunden mit der Bitte, mir eins Feedback zu schicken. EINS! Das ist ganz wichtig; man will ja sein Gegenüber nicht stressen, deshalb sagte ich nicht: was würdest du alles anders machen, was findest du alles gut, was schlecht oder Ähnliches, sondern so: welche EINE Sache würdest du noch verändern. (In einem toll strukturierten Blog stünde jetzt hier: 3 Tipps, um ES mit Hilfe deiner persönlichen Heroes zu schaffen; Tipp 1: Konkrete Fragen an sie stellen, Aufwand für den_die andere_n begrenzen, Vorteil für dich selbst maximieren. Der zweite Tipp wäre im Zweifel auch nur noch halb so wichtig wie der erste. Zumindest wenn an der 80/20 Regel was dran ist, was ich nicht glaube, denn ich hab nicht BWL studiert.)
Als nächstes seht ihr: Folge 3 im fast fertigen Zustand, dann kommt das Mawil-Feedback und dann die fertige Seite. Verstanden? Gut, los gehts!

Und dann antwortete Mawil:
vielen dank für deine comic. der ist wirklich super.“
OMG, YESS!!! Sorry, das musste ich einfach veröffentlichen. Haha! LOB! Ich atme es ein und aus! Danke! Ok, kommen wir zum Feedback:
Da hat er natürlich Recht. Ich habs überarbeitet und das Ende geändert – einen richtigen Gäg habe ich nicht geschafft, aber das Ergebnis gefiel uns beiden besser als der Zustand zuvor.
Ich bedanke mich ganz ganz herzlich bei Mawil! Was ich ihn sonst noch fragte (zB. ob er ein Lieblings-Zeichenpapier hat), kommt vielleicht später noch zur Sprache.

[…] bleibt die Frage, die wir schon von Mawil in Folge 3 gehört haben: Wo bleibt der Gag am Schluss? Ist er deutlicher geworden? Darf es ein Comic ohne Gag […]