von 22.03.2013

Drogerie

Aufklärung über Drogen – die legalen und illegalen Highs & Downs und die Politik, die damit gemacht wird.

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Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, UNODC, hat es nun in ihrem Bericht weltweit offiziell gemacht: Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) stellen eine Herausforderung dar.
Die Substanzen, die bisher Designerdrogen,  Research Chemicals, Badesalze oder Legal Highs genannt wurden, haben eine Abkürzung bekommen, unter der sie zusammengefasst werden. Wobei neu nicht heißen muss, dass die Substanzen neu entwickelt wurden, sondern dass sie erst seit kurzem auf dem Markt sind.  Und Markt bedeutet hier in erster Linie Online-Markt.  Diese NPS werden, da sie eben neu sind, von der Gesetzgebung der meisten Länder nicht erfasst.
Waren es 2007 noch 15 NPS, die auf dem europäischen Markt von der EMCDDA registriert wurden, so wurden im vergangenen Jahr 73  NPS bemerkt. Insgesamt weiß man seit Mai 2005 von 236 NPS. Letztes Jahr wurden in Deutschland 28 dieser Substanzen in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen. Die Regierung kann also kaum mit dem Tempo mithalten.
2010 wurden 170 Internet-Händler für diese Substanzen gezählt, 2012 waren es 693, eine Steigerung von über 300%.  So hat sich in den letzten Jahren ein Drogenmarkt abseits der organisierten Kriminalität  entwickelt, die NPS werden meist in Chemielaboren in Asien hergestellt und dann kiloweise verschifft. 2011 wurden bei einer Operation in den Niederlanden 150 kg Cannabinoide sichergestellt, die im Miligrammbereich wirksam sind.
Cannabinoide, Stoffe die cannabisähnlich wirken, machen seit 2009 einen Großteil der NSP aus.
Man kann natürlich nur Mutmaßungen darüber anstellen, warum gerade diese Cannabinoide, über deren Gesundheitsrisiken man wenig weiß, so populär sind. Möglicherweise ist vielen Kiffern ihr Leben einfach nicht gefährlich genug oder sie suchen die Abwechslung. Möglicherweise wissen sie nicht, wie wo und wie man Gras und Hasch kaufen kann. Möglicherweise sind sie es aber auch leid, kriminalisiert zu werden und weichen auf Substanzen aus, die noch nicht von der Gesetzgebung erfasst werden.
Im Sinne einer Risikominimierung wäre es dann vielleicht klüger Cannabis, das weitgehend erforscht ist, wenn schon nicht freizugeben, so doch für den Konsumenten zu entkriminalisieren, komplett, inklusive der Drangsalierung durch die Führerscheinstelle.  Doch das ist nur die möglicherweise verquere Idee eines Beobachters dieser Entwicklungen.
Raymond Yans, der Präsident des Internationalen Suchtkontrollrates INCB  spricht von einem globalen Problem, das globale Lösungen verlangt. Vielleicht liegt es ja an meinen Ohren, aber für mich klingt das so wie: Weltweit alles verbieten.
Ein Konzept, das sich ja seit über 40 Jahren bewährt hat.

 

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https://blogs.taz.de/drogerie/2013/03/22/gefahrlicher-kiffen/

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