Am Mittwoch, 12. Oktober 1994, fand die Gründungsversammlung von »Eve & Rave« im Ambientcafé Nautilus in Berlin-Kreuzberg statt. Die Anwesenden beschlossen, einen Verein mit dem Namen »Eve & Rave« zu gründen und billigten einstimmig die vorbereitete Satzung. Zweck des Vereins war die Förderung der Technokultur, der Bildung und der öffentlichen Gesundheitspflege sowie die Förderung von lebensweltspezifischen Präventions-, Selbsthilfe-, Therapie- und Arbeitsprojekten zur gesundheitlichen Risikoreduzierung unter suchtgefährdeten Jugendlichen und drogenexperimentierenden Erwachsenen mit Konsumschwerpunkt im Bereich der Designerdrogen und psychedelischer Rauschsubstanzen.
Das Ambientcafé Nautilus in der Görlitzer Straße 71 war Mitte der 90er Jahre Treffpunkt für Psychonauten und Raver. Die Natilus war oft über mehrere Tage rund um die Uhr geöffnet und lud zum Chillen ein.
Der Verein ist heute vakant. Die letzte Vollversammlung fand am 5. Juli 2000 im Café Sidney statt, wo ein neuer Vorstand gewählt wurde. Im Vereinsregister ist jedoch bis heute der alte Vorstand aus den 90er Jahren eingetragen. Da hat wohl jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht. Doch das Webteam und das Infostandteam haben weitergearbeitet. Ab 1. Januar 2003 wurden alle Infostände unter dem Label »Webteam www.eve-rave.net Berlin« durchgeführt und auch die Pressemitteilungen erschienen nicht mehr unter dem Namen des Vereins, sondern wurden von der »Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin« herausgegeben. Seit Frühlingsanfang 2011 werden Aktionen wie Drogeninfostände unter dem Label »Freie Arbeitsgemeinschaft DrogenGenussKultur« durchgeführt. Das Team der Infostände (Doro, Jürgen, Hans und Tomek, alle schon in den 90er Jahren aktiv bei Eve & Rave, und Greg und Tribble, im neuen Jahrtausend vom »Autonomen Drogeninfostand« zugewandert) hat am Sonntag, 12. Oktober 2014, im Hanf Museum die wechselhafte Geschichte und die Entwicklung der Partykultur in den letzten 20 Jahren reflektiert. Im voll besetzten Café des Hanf Museums wurden bei einem Lichtbildervortrag, bei dem viele alte Flyer gezeigt wurden, schöne alte Erinnerungen wach gerufen.
Der KitKat Club residierte einst im Vereinsheim des Vereins zur Erhöhung der Lebensfreude durch Tanz, Ekstase und andere Lustbarkeiten in der Michael Kirchstraße 19 und in der Turbine in der Glogauer Straße 2. Die Turbine wurde stpäter zum KitKat Club. Die Nautilus auf der anderen Seite des Görlitzer Parks war die Chillarea des KitKat Clubs.
Verschiedene Clubs wurden für längere Zeit richtig gehende Heimstätten für Drogeninfostände, so das Vereinsheim (Verein zur Erhöhung der Lebensfreude durch Tanz, Ekstase und andere Lustbarkeiten), wo Eve & Rave ein Büro hatte, der Aufschwung Ost in Kassel, das Subground auf dem Pfefferberg, der KitKat Club (Mystic Rose), das Artefakt (Flying Partys), das Tacheles (Fuckparade- und Electrocultpartys), der Musiksalon Badehaus Szimpla (TuneUp) und andere mehr.
Das E-Werk war einer der bekanntesten Clubs in Berlin. Bei den Chromapark-Veranstaltungen im E-Werk wurde dem interessierten Publikum gezeigt, dass Techno weit mehr ist als »es macht Bum Bum und man nimmt Ecstasy«.
Zwei Seiten aus dem »Flyer«, dem Raverfahrplan, den Marc Wohlrabe seit 1994 für gut zehn jahre herausgegeben hat. Der »Flyer« erschien alle 14 Tage, nur während der Chromapark-Veranstaltung täglich. Auf diesen Seiten wird die Veranstaltung von Eve & Rave in der Evidence Hall beschrieben.
Ingo Damm, in der Szene Ananto genannt, ist Veranstalter der Mystic Rose und des Mystic Friday. Auf seinen Veranstaltungen gibt es immer einen Drogeninfostand. Bereits in den 90er Jahren hatte er eine Sponsorparty für Eve & Rave organisiert.
Der Subground im Pfefferberg war lange Zeit die Homebase von Eve &Rave. Bei den Veranstaltungen »Alchemia Essenzia« wurden auch der große Saal und der Park im Innenhof bespielt.
Seit drei Jahren haben die Drogenaufklärer in Berlin Verstärkung bekommen. Denn seit 2011 ist das Party-Team von Fixpunkt auf Partys, Festivals und in Clubs unterwegs. Das Fixpunkt-Partyteam besteht aus Liebhaberinnen und Liebhabern der elektronischen und psychedelischen Tanzmusik. Und die Arbeit verlangt heute von allen Drogenaufklärern weit mehr Fachwissen als dies vor 20 Jahren der Fall war. Ja, heute sind weit mehr psychoaktive Substanzen auf dem Markt als vor 20 Jahren. Entsprechend müssen Standbetreuer über weit mehr Substanzen Bescheid wissen, als vor 20 Jahren.
In der Schweiz wurde im Februar 1996 der Verein Eve & Rave Schweiz nach berliner Vorbild gegründet (mit fast wortgleicher Satzung). Der Verein in der Schweiz ist nach wie vor aktiv und unterhält unter anderem eines der am besten gepflegten Drogenforen im deutschsprachigen Raum (über eine Million Beiträge, über 30 Millionen Zugriffe pro Jahr).