vonHans Cousto 11.11.2014

Drogerie

Aufklärung über Drogen – die legalen und illegalen Highs & Downs und die Politik, die damit gemacht wird.

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Am Montag, 10. November 2014 veröffentlichte der NDR auf seiner Website einen Artikel unter dem Titel »Cannabis-Konsum: Einstiegsalter sinkt«. In dem Artikel heißt es: »Der Konsum von Cannabis als Droge nimmt in Schleswig-Holstein zu. Das hat Tim Bennewitz vom Kieler Drogenhilfeverein “Odyssee” auf einer Fachtagung in Kiel berichtet. Rund 100 Experten diskutierten dabei über die neuen Trends bei Drogen und über die Anforderungen für die Suchtarbeit. Sorge bereitet den Experten das sinkende Einstiegsalter bei Cannabiskonsumenten. Viele Erstkonsumenten sind erst 15 Jahre alt.«

Wie auf der Website des Hanf Museums zu lesen ist, schrieb die Zeitung Figaro schon vor 150 Jahren, dass die Kiffer immer Jünger werden würden. Grund war Gustave Courbets Selbstporträt Mann mit Pfeife (1848-1849), bei dem sich der Künstler Haschisch-rauchend malte. Die Darstellung des Haschischrauchens war zu dieser Zeit ein echter Skandal. Für den Figaro war es unangebracht, ein Vergnügen, dass den Alten vorbehalten sei, in diesen jungen Jahren vorzuführen. Gustave Courbet gilt als Mitbegründer des Realismus in Frankreich.

Gustave Courbet Selbstportrait
Abbildung: Gustave Courbet: Selbstporträt Mann mit Pfeife (1848–1849)

Zitat: »So war die Mehrheit der drogenerfahrenen Schüler beim Einstieg in die Rauschmittelszene nicht mehr  – wie noch 1971 – 16 oder 17 Jahre alt, sondern gerade 14.« Quelle: Der Spiegel 49/1973 [03.12.1973] DROGEN: Horror vorm Horror.

Zitat: »Die Süchtigen, aber auch die Dealer”, berichtet der Hamburger Rauschgiftspezialist Hans Bergmann, “werden immer jünger”, fixende 15jährige seien “längst keine Seltenheit mehr.« Quelle: Der Spiegel 47/1988 [21.11.1988] Als hättest du eine Rakete im Kopf: Weltmacht Droge (III): Wie der deutsche Markt mit Rauschgift überschwemmt wird.

Zitat: »Parteipolitiker der CDU und der SPD, Drogenbeauftragte der Bundesregierung wie Marion Caspers-Merk oder Sabine Bätzing oder auch Professoren wie Prof. Thomasius aus Hamburg verkündeten respektive verkünden immer wieder, dass die Konsumenten von illegalisierten Drogen wie Cannabis immer jünger werden. Vor vierzig Jahren behauptete dies bereits die damalige Gesundheitsministerin Käte Strobl (SPD), als das alte Opiumgesetz in ein neues Betäubungsmittelgesetz (BtMG) umgewandelt wurde. Doch wenn seit 40 Jahren die Drogenkonsumenten immer jünger werden, dann müssten ja heute bereits im Kindergarten gekifft werden …« Quelle: TAZ-Blog Drogerie [20.05.2010] Werden Drogenkonsumenten immer jünger?

Das Zitat aus dem Artikel des NDR »Sorge bereitet den Experten das sinkende Einstiegsalter bei Cannabiskonsumenten. Viele Erstkonsumenten sind erst 15 Jahre alt.« lässt eher die Sorge aufkommen, ob ein Minimum an Seriosität bei diesen sogenannten “Experten” gegeben ist. Wenn die Berichterstattung zu dieser “Fachtagung” korrekt ist, dann hätte der NDR zumindest etwas recherchieren müssen und in einem Satz die Absurdität dieser Behauptung klarstellen müssen.

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https://blogs.taz.de/drogerie/2014/11/11/ndr-cannabis-konsum-einstiegsalter-sinkt/

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