Im Herbst 2001, kurz nach der Hanfparade, die damals am 1. September in Berlin stattfand, gab Emanuel Kotzian in Nürnberg die Nr. 1 des Hanf Journals heraus. Außer einem Bericht von der Hanfparade von Daniel Kühne war auf der ersten Seite ein längerer Artikel mit dem Titel „Allein machen’se dich ein – Wer die Legalisierung will, muss dafür etwas tun“ von Daniel Kühne und Tilmann Holzer abgedruckt. Der Titel ist heute genauso aktuell wie der Schlusssatz des Artikels: „Drogenpolitik macht sich nicht von selbst – sie muss gemacht werden.“
Zu den Mitarbeitern der ersten Ausgabe gehörte zudem Georg Wurth, der 2002 Geschäftsführer des frisch gegründeten Deutschen Hanfverbandes (DHV) wurde und den er dann 2004 als alleiniger Inhaber übernahm und bis heute leitet. Werner Graf, der seinerzeit Bundessprecher der Grünen Jugend war gehörte ebenso zu den Autoren der Nr. 1 des Hanf Journals wie Vanessa Machowetz und natürlich der Herausgeber Emanuel Kotzian. Nach wenigen Ausgaben erkannte Emanuel Kotzian, dass so ein Journal in Nürnberg nicht lange bestehen werde und so zog er nach Berlin. Am 18. Juni 2003 gegründete er die Sowjet GmbH, für welche er als Geschäftsführer tätig ist und in welcher das Hanf Journal fortan erschien und später auch analoge Zeitungen in Polnisch (Spliff Gazeta Konopna), Tschechisch (Konoptikum), Ukrainisch (Konopravda) und Französisch (RBH – La Gazette du Chanvre). Und für Leute, die lieber Videos anschauen als Zeitungen zu lesen, hat die Sowjet GmbH das Videoportal Exzessiv im Angebot.
Exzessiv ist ein Magazin von Hanfnutzern für Hanfnutzer – Cannabis-TV der Extraklasse. Exzessiv zeigt wie man Cannabis-Produkte in der Küche verwenden kann, wie Grower anbauen , was die Staatsmacht für böse Sachen mit Kiffer macht, welchen Nutzen Cannabis als Medizin bringen kann und vieles mehr. Seit November 2006 werden die Videos nicht mehr von eigenen Servern aus ins Netz übertragen, sondern von einem YouTube Kanal, der mit über 50.000 Abonnenten wohl zu den größten Videokanälen für Kiffer im deutschsprachigen Raum zählt. Die Videos wurden bisher 14 Millionen Mal aufgerufen.
Emanuel Kotzian, geboren 1972 in Krakau (Kraków), verbrachte seine Kindheit am Fuße der Krakauer Burg Wawel. 1981 emigrierte er nach Nürnberg. Nach einem einjährigen Internatsaufenthalt im Bamberg besuchte er das Pirckheimer Gymnasium in Nürnberg, welches er mit dem Abiturjahrgang 1992 abschloss. Nach seinem Zivildienst beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Nürnberg begann er ein Studium der Volkswirtschaftswissenschaften, welches er nach dem sechsten Semester vorzeitig beendete. Parallel zum Studium arbeitete er 1996 bis 1999 als Zollsachbearbeiter bei der Firma DHL. Seit 2001 ist er selbstständig tätig und widmet sich der Aufklärung über die Wirkung von Gras und Haschisch und setzt sich für die Legalisierung dieser klassischen Kulturdroge ein..
Vom 10. bis zum 12. September 2004 organisierte Emanuel Kotzian zusammen mit Marco Kuhn, seinerzeit Organisator der Cannatrade in Bern, in Berlin die erste Interhanf. Die erste große Hanf-Messe in der Hauptstadt sollte das Angebot mit Informationen zum Hanf in Berlin erweitern. Im gleichen Jahr fand auch die Cannabusiness in Köln statt. Zwei Hanfmessen in einem Jahr und zeitlich auch noch nahe beieinander hat wohl dazu geführt, dass beide Messen seitdem nie wieder stattgefunden haben. Die Interhanf, so schön sie auch war, hat jedenfalls die Sowjet GmbH fast in den Ruin getrieben, da die Kosten weit höher waren als die Einnahmen. Nach der Messe war das Hanf Journal dann auch merklich dünner als vor der Messe.
Emanuel Kotzian, Emmi genannt, wäre nicht der Emmi, wie man ihn kennt, wenn er sich durch einen Misserfolg von neuen Abenteuern abhielten ließe. Im November 2008 – vor einer Volksabstimmung zur Cannabislegalisierung in der Schweiz – unterstützte er mit der „Berliner Hanfwehr“ die Befürworter der Legalisierung. Die „Berliner Hanfwehr“ war im Vorfeld der Volksabstimmung mit einem roten Hanfwehr-Rettungswagen in der Schweiz unterwegs, um eine diesbezügliche Sonderausgabe des Hanf Journals zu verteilen. Insgesamt verteilte Emmi mit seiner Crew innerhalb von drei Wochen 200.000 Exemplare dieser Sonderausgabe. Trotz seines Einsatzes mit Freunden und Mitarbeitern aus Polen und Tschechien und Autoren des Nachtschatten Verlages stimmten die SchweizerInnen gegen die Cannabislegalisierung.
Im August 2016 erschien die 199. Ausgabe des Hanf Journals. Im Online Archiv des Hanf Journals findet man alle Ausgaben des Hanf Journals von Mai 2003 bis November 2013 als PDF zum Herunterladen. Neue Ausgaben sind auf der aktuellen Hanf Journal Website zu finden. In den Dossiers des Archivs findet man zudem viele Artikel nach Themen geordnet:
Rund um das Führerscheinrecht mit Theo Reetig
Klüger werden mit dem Hanf Journal – Dr. med Franjo Grotenhermen klärt auf: Dr. med Franjo Grotenhermen hat die Antworten auf viele verschiedene Cannabis-Fragen. Hier sind sie gesammelt.
Vom Hanfanbau und urbanen Grow Legenden – Man hört ja so viel seltsame Sachen zum Thema Growing… Wir fassen mal die wichtigsten Legenden zusammen…
Advanced Technical Growing – MaxAir von der Hanfburg fasst hier zusammen was zum Advanced Technical Growing so alles nötig ist und worauf man achten sollte.
Spassbremsen – KIMO betrachtet die Hanf-Schädlinge und sonstige Spassbremsen in diesem Gewerbe.
Psychoaktiva – Markus Berger behandelt in dieser Serie diverse, psychoaktive Rauschmittel.
CannaResearch – Das Forschungsteam von CANNA ist ständig dabei neues über unsere Lieblingspflanzen herauszufinden und sucht nach neuen Techniken und Innovationen in diesem Bereich. Hier einige Ergebnisse.
Die Hanfberatung im Hanf Journal – Erste Hilfe für Kiffer. Seit einer halben Ewigkeit berät Kascha unseren werten Leser im Hanf Journal. Eine Unzahl an Fragen und Antworten haben wir hier gesammelt.
Feuer auf Marion Caspers-Merk [in der Folge dann: Sabine Bätzing, Mechthild Dyckmans, Marlene Mortler]. Hans Cousto ist den Drogenbeauftragten ständig dicht auf den Fersen. Hier seine gesammelten Werke zu diesem Thema.
Die Webseiten des Hanf Journals werden von Greg Hemp gestaltet und werden jeden Monat von mehr als 100.000 Menschen aufgesucht, die im Schnitt zweimal im Monat dieses Internetportal aufsuchen und bei jedem Besuch etwa sieben Einzelseiten abrufen [Daten für Juli 2016: unterschiedliche Besucher: 129.488; anzahl der Besuche: 245.856 (1.89 Besuche/Besucher); Seiten: 1.800.337 (7.32 Seiten/Besuch); nicht gesehener Traffic von Robots: 2.699.964 Seiten]. Etwa 85.000 Seitenaufrufe des gesehenen Traffics erfolgten via Suchmaschine Google und gut 60.000 Seitenaufrufe erfolgten via facebook.
Interessant ist die Entwicklung von CBD (Cannabidiol) bei den Suchbegriffen. Im Juli 2014 führten gerade einmal 20 Verweise mit dem Suchbegriff CBD auf die Website des Hanf Journals, im Juli 2015 waren es bereits 153 und im Juli 2016 waren es dann 472. Interessierten sich früher die Menschen vor allem für das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol), so ist in den letzten Jahren ein starker Anstieg des Interesses für CBD zu beobachten.
Im Herbst 2014 startete Emanuel Kotzian mit Gleichgesinnten die Kampagne„Cannabis Social Club ist OK!“ CSCistOK!. CSCistOK! führt Schulungen durch. Dabei werden grundlegende Themen behandelt wie z.B. das Funktionieren eines Cannabis Social Clubs. Die logistische Zentrale von CSCistOK! befindet sich auf Fuerteventura, wo praktische Erfahrungen mit Cannabis Social Clubs gemacht werden können. Das Hanf Journal berichtet regelmäßig über die neuesten Entwicklungen bei den Cannabis Social Clubs.
Beim Hanf Journal sind in den letzten 15 Jahren viele der heute bekannten Aktivisten der Legalisierungsbewegung in die „Lehre“ gegangen und konnten sich bei der Arbeit dort gut vernetzen. In diesem Sinne wünschen wir dem Hanf Journal weiterhin gutes Gelingen und nebst der Produktion der Zeitung auch weiterhin eine erfolgreiche „Produktion“ von Aktivisten.
Auf der Hanfmesse Cannatrade in Dietikon bei Zürich wird am kommenden Wochenende zum 15-jährigen Jubiläum des Hanf Journals die 200. Ausgabe der monatlich erscheinenden Zeitung (+ paar Sonderausgaben) präsentiert. Referate und Vorträge wird es auf der Cannatrade ebenfalls geben. Dort wird man u.a. diverse Autoren des Hanf Journals sehen und hören können, so auch Emanuel Kotzian. Und sicher wird auf der Cannatrade dieses Jubiläum auch gefeiert.
[…] von Menschen unterschiedlichster. Hier sind sieVon Dr. – Soziologe Eckart Maaß Eckart. Juni 2017 Cannabis als Medizin – Mary Jane Berlin 2017. Zudem ist die Pedanios GmbH ein vom Berliner […]