In Europa werden „Ecstasy-Tabletten“ mit einem Supermann-Logo verkauft, die hohe Konzentrationen von para-Methoxy-N-methylamphetamin (PMMA) enthalten statt des von den Kunden erwarteten Inhaltsstoffes 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA). Solche Pillen wurden im Oktober 2016 in den Niederlanden und im August in Spanien zum Testen im Rahmen von Drug-Checking-Programmen abgegeben. Die Tabletten waren rosa, das Superman-Logo war auf beide Seiten gedruckt. Die Pillen wiesen ähnliche Merkmale auf wie Tabletten die schon in der Vergangenheit mit Todesfällen im Zusammenhang standen.
Gemäß einer Meldung vom 20. Oktober 2016 des Trimbos Insituts in den Niederlanden enthielt die analysierte Tablette 160 mg PMMA und Spuren von Amfetamin. Diese Tablette war ähnlich der Pille, die im August 2016 vom Energy Control Drug-Checking-Service in Spanien analysiert wurde. Auch standen schon 2014 und 2016 ähnliche rosane Superman-Tabletten, die PMMA und Amphetamin enthielen, in Verbindung mit Todesfällen in Polen, Norwegen, Schweden, Belgien und dem Vereinigten Königreich. Es ist möglich, dass die Tabletten, die momentan im Umlauf sind aus der gleichen Charge stammen.
PMMA weist einen engen Grat zwischen einer psychoaktiven und einer tödlichen Dosis auf und stellt daher eine große Gefahr für Intoxikationen dar. Die akuten Symptome einer PMMA-Intoxikation sind: Hyperthermie (mit Körpertemperaturen die tödlich sein können). Außerdem wurden Herz-, Leber und Nierenversagen in Zusammenhang mit PMMA Intoxikationen beobachtet.
Da die Tabletten oftmals als MDMA-haltig verkauft werden, die Wirkung von PMMA dennoch nur sehr schwach der von MDMA ähnelt, kann es zu Nachdosierungen und dadurch Überdosierungen kommen. User, die mehr als eine Tablette über einen kurzen Zeitraum einnehmen, gehen ein hohes Risiko ein, Kurz- oder Langzeitfolgen zu erleiden.
Sander Rigter vom Trimbos Institut erklärte gegenüber der Zeitung „The Independent“ am 21. Oktober 2016, dass derzeit etwa 99 Prozent der als Ecstasy verkauften Tabletten nur den Wirkstoff MDMA enthalten, dessen Konsum vor allem in zu hohen Dosierungen ebenfalls gefährlich ist, jedoch bei weitem nicht so risikoreich wie der Konsum von PMMA.
Abbildung 1 zeigt die in England und Wales registrierten Todesfälle aufgrund des Konsums von MDMA und PMA/PMMA für den Zeitraum von 2010 bis 2014. Da nicht in jedem Fall eine Obduktion durchgeführt wurde, kann es durchaus sein, dass einzelne Fälle, die hier ursächlich im Zusammenhang mit MDMA erfasst wurden, eigentlich PMMA zuzuordnen sind. Quelle: EMCDDA: Recent changes in Europe’s MDMA/ecstasy market – Results from an EMCDDA trendspotter study (April 2016).
Es ist jedoch nicht so, dass der Konsum von reinen MDMA-Tabletten völlig ungefährlich ist, dies gilt insbesondere deshalb, weil es immer mehr extrem hochdosierte Pillen gibt, die manchmal bis zu 300 mg MDMA und mehr enthalten. Dies wäre eine korrekte Dosis für einem 200 Kilogramm schweren Mann. Für einen 70 Kilogramm schweren Mann liegt die allgemein noch verträgliche Dosis zwischen 100 und 110 mg. Das entspricht 1,5 mg MDMA pro Kilogramm Körpergewicht. Allgemein heißt es, dass Frauen schon mit 1,3 mg MDMA pro Kilogramm Körpergewicht gut bedient sind.
Abbildung 2 zeigt die Entwicklung des MDMA-Gehaltes in Ecstasy-Tabletten von 2003 bis 2015 in den Niederlanden. Im Jahr 2015 enthielten 53 Prozent aller getesteten Pillen mehr als 140 mg MDMA, im Jahr 2009 waren es gerade einmal 3 Prozent. Quelle: EMCDDA: Recent changes in Europe’s MDMA/ecstasy market – Results from an EMCDDA trendspotter study (April 2016).
Vergl. hierzu in diesem Blog:
[9.01.2015] Tödliche Superman-Pillen im Umlauf
[3.05.2016] Warnung vor extrem hohen Dosierungen
Echt Scheiße was da gemacht wird; bei uns hier in Frankfurt in der Friedberger Anlage verkauft so ein Depp Pep was mit Subutex gestreckt wird. Könnte den echt t…..schlagen