vonDaniel Erk 25.05.2010

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Heute in der taz: Adolf S. aus Duisburg – der SS-Mörder, den seine Nachbarn heute in Schutz nehmen.

Die Juden wurden vorerst angewiesen ihr Werkzeug abzulegen. Dann mußten sie vortreten und ihre Uhren abgeben. […] Dann mußten sich die Juden nebeneinander im Graben aufstellen. Sodann schoß der SS Unterscharführer S. mit einer Pistole, und der SS Hauptscharführer und 1 Feldgendarm mit einer Maschinenpistole die Juden nieder (…)

„Wir haben auch gelitten, wissen Sie. Wir waren in Oberschlesien, unter russischer Besatzung. Sie haben meinen Vater schrecklich behandelt; meinen Bruder haben sie beinahe nach Russland verschleppt … S. wirkte immer freundlich. Er hat mir und meinem Mann bei Umbauarbeiten im Haus geholfen. Ich kann nicht glauben, dass er das getan hat. Der Holocaust war so furchtbar. … Wissen Sie, mein Onkel war auch in einem Konzentrationslager, in der DDR, in Leipzig. (…) Sie kommen aus Israel, sagen Sie? Ich verstehe nicht, wie diejenigen, die den Holocaust überlebt haben, den Gazastreifen besetzen können. Warum reden die Holocaust-Überlebenden nicht mit der Regierung und helfen den Menschen in Gaza? Wie kann eine Nation, die so viel durchgemacht hat …? (…)

Er schreit mich an. Ich hätte einfach seinen Garten betreten, dazu hätte ich kein Recht … Ich höre nicht zu. Das kann ich nicht. Ich starre wie gebannt auf seine Lippen, Schaum sammelt sich in seinen Mundwinkeln. Er schreit. Auf Deutsch. Als stünden wir an der Rampe von Auschwitz, denke ich.

Der ganze Text, hier.

Nichts ist vorbei und für Deutschland muss man sich schämen, wie immer.

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