vonFalk Madeja 26.09.2009

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Der Fall des 38jährigen Türken Saban Baran erregt weiter die Gemüter in den Niederlanden. Der Mann, ein äusserst brutaler Frauenhändler, hatte um die 100 Frauen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren aus Deutschland, Polen, Tschechien, Litauen und möglicherweise auch aus Rumänien und Bulgarien zur Prostitution gezwungen. Dazu gleich mehr.

Jedenfalls haben sechs Richter aus Arnheim dem Mann einen Hafturlaub genehmigt. Er wollte angeblich nur seine Frau Stephanie und sein Kind besuchen – die Frau, so die Zeitung Trouw, gehört eigentlich auch zu seinen Opfern. „Während des Prozesses im vergangenen Jahr sass sie in der ersten Reihe. Sie warf ihm Kusshändchen zu, als ob nichts geschehen wäre,“, schreibt Trouw.

Der äusserst gewaltige Kriminelle war von den sechs Richtern zu einigen Tagen Hafturlaub entlassen worden. In diesem „Urlaub“ bedrohte er eines seiner Opfer auf der Strasse, schreibt Trouw. Er musste sich täglich bei der Polizei melden. An einem Freitag tat er das und dann scheint er sich sofort abgesetzt zu haben. Erst drei Tage später wurden die Justizbehörden informiert. Für die diese völlig peinliche Justizposse entschuldigten sich nun die sechs Richter nun – sie hätten dem Mann niemals Urlaub geben dürfen.

Inzwischen sind in Trouw weitere Einzelheiten des Schreckens-Regimes von Saban Baran bekannt geworden. So baute er unter seinen Opfern eine Art Hierachie auf, damit die Frauen sich selbst kontrollieren. Wer oben in der Hierachie war, bekam Vergünstigungen, wer unten war, Schläge. Die Zwangsprostituierten arbeiteten praktisch von morgens bis abends in Amsterdam, Alkmaar, Den Haag, Utrecht und in Belgien sowie Deutschland (Städte wurden nicht angegeben). Das eingenommende Geld mussten die Opfer an die Bande von Baran abgeben. Einige Frauen wurden in Zeugenschutzprogramme aufgenommen, andere „arbeiten“ noch immer in der Prostitution.

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