Interessante Initiativen rund um Ganoven in den Niederlanden! Sowohl private als auch behördliche Websites widmen sich dem Aufspüren von Krimnellen. Ab Demzember will die niederländische Polizei landesweit mit Fotos im Internet nach Verdächtigen fanden, die bsw. einen Laden überfallen haben. Die Zeitung „De Telegraaf“ empfiehlt diesen schon mal spasseshalber, sich einen Bart wachsen zu lassen oder einen plastischen Chirurgen aufzusuchen.
Es gab bereits in den Regionen Amsterdam, Rotterdam und Kennemerland solche von der Polizei initierten Ganoven-Websites. Und in den letzten Tagen machte die Website Boevenvangen.nl in den Medien Furore, weil es sich hierbei um einen Privat-Initiative (Bonovox Producties, produziert mit der Polizei TV-Sendungen ala XY ungelöst) handelte, mit der Mörder, Einbrecher, Vergewaltiger und Brandstifter gewissermassen an den Pranger gestellt werden. Kritiker der Ganoven-Pranger hatten in den vergangenen Jahren bemängelt, dass die Privatsphäre der Ganoven damit beinträchtigt würde.
Aber, wie schützenswert ist eigentlich die Privatsphäre eines Ganovens? Eh klar, die Privatsphäre jemand, der verdächtig ist, sollte schützenswert bleiben. Aber wenn die Kameras in einem Laden das Gesicht eines Einbrechers bzw. den Vorgang aufzeichnen, sollte das Material nicht zur Fahndung benutzt werden? Kann es Fahndung ohne „Verletzung der Privatsphäre“ geben? Wohl kaum.
Das Internet ist ja nur ein Medium. Ob nun Plakate mit dem Gesicht des Einbrechers geklebt werden oder sein Gesicht im Internet veröffentlicht wird – wo ist der Unterschied?`
Jedenfalls ist die Tatsache, dass die niederländische Polizei nun mit Internet-Initiativen auf der Suche nach Dieben ist, bemerkenswert. Noch vor zwei Jahren haben wir mitgemacht, dass wir nach einem Diebstahl in einem Cafe in Amsterdam bei der Polizei mit Hilfe des Cafe-Besitzers bei der Polizei ein Überwachungs-Video mit dem Beweis des Diebstahls ankamen, und wir wegen Verletzung der Privatsphäre des armen Ganoven angeschnautzt wurden.