Zuerst zu unseren Priraten aus Somalia. Der niederländische Aussenminister Maxime Verhagen hat, möglicherweise erschrocken durch Medien-Berichte, gesagt, dass somalische Piraten in der Herkunftsregion verurteilt und eventuell eingesperrt werden sollten. Momentan findet in Rotterdam ein Prozess geben 5 Piraten aus Somalia statt. Ein Anwalt von ihnen hatte erklärt, dass seine Mandaten es in ihrer komfortablen Holland-Zelle mit Fernsehen, tollen Toiletten und Fussball in der Freizeit eigentlich sehr gut hätten. Und wenn sie dann in den Niederlanden ihre Strafe abgesessen und nebenher noch eine Ausbildung (Computer und so) gemacht hätten, käme halt die Familie nach! Die bräuchte ja eigentlich auch nur ein niederländisches Schiff angreifen und sich verhaften lassen.
Dabei gibt es doch so viel Platz in den niederländischen Knästen! Ungefähr 15.000 Zellen zählt das Land. Nun müsste sich die niederländische Regierung (mit Hilfe von anderen europäischen Ländern) eben darum bemühen, mit Kenia einen Deal zu schliessen. Das wäre auch billiger, eine Zelle in den Niederlanden kostet ab 140 Euro aufwärts – pro Tag. Jährlich kümmern sich laut Dienst Justitiële Inrichtingen (DJI) rund 19.000 Mitarbeiter um 80.000 „Gäste“ (steht so auf der Website).
Da allerdings seit einigen Jahren der Auslastungsgrad der Gefängnis stetig sinkt, will Justizministerin Nebahad Albayrak nun eingreifen. Zunächst sollen in das Gefängnis in Tilburg 500 belgische Kriminelle ihre Strafe aussitzen – Tilburg ist nicht weit von der Grenze zu Belgien und da sind die Zellen übervoll – Belgien wird sicherlich zahlen. Acht andere Gefängnisse mit 1350 Zellen sollen geschlossen werden – was auch noch 1200 Arbeitsplätze kosten wird. Meine Güte fürchtet, dass für die Somali-Piraten ungenügend Plätze da sein werden.