Was die Anzeigenabteilung bei meiner verdeckten Recherche sagt
Zwar kann man das Thema des Heftes gemeinsam absprechen, erklärt der Mitarbeiter. Doch für den Inhalt der einzelnen Artikel sei allein die Redaktion zuständig: „Wie sie das nachher schreiben, das ist dann wieder deren Sache.“ Auch der Auftraggeber, der dafür bezahlt, profitiert davon: Ein Qualitätsabfall sei „nicht feststellbar für die Leser“. Der glaube, er habe ein ganz normales Geo-Saison-Heft vor sich: „Weil es muss ja so aussehen, dass der Leser denkt: Das ist ganz normal meins.“
Was die Chefredaktion auf meine offizielle Anfrage sagt
„Das Image von Geo ist Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit“, sagt Geo-Saison-Chefredakteur Lars Nielsen. „Und wenn die Leser dann das Gefühl haben, dass wir Anzeigen und Artikel nicht sauber trennen, dann sind sie wirklich beleidigt.“
Und die Beilagen? Die würden ja immer mit der Redaktion abgesprochen, sagt Nielsen: „Wir entscheiden, ob wir das machen, wann wir das machen und was wir da machen.“ Aber es sei schon richtig: „Eine Beilage erscheint, wenn zwei Dinge zusammenkommen: Unser inhaltliches Interesse, eine Region vorzustellen, und die Anzeigen dazu.“ Wenn eine Region aber einfach nicht interessant sei – er nennt als Beispiel Nordkorea und Weißrussland -, dann könne es dazu keine Beilage geben.
Die Beilagen werden auch stets auf dem Titelbild angekündigt, sagt Nielsen. Die seien „für uns ein wichtiges Verkaufsargument dem Leser gegenüber. Die sind immer ein nettes Extra.“ Die Zeitung werde inhaltlich attraktiver und bekomme mehr bezahlte Anzeigen: „Keks und Schokolade“, sagt Nielsen.