In der taz wird gepackt, überall auf den Gängen stehen blaue Umzugskartons, mehr oder weniger säuberlich etikettiert, damit das Umzugsunternehmen sie im neuen taz Haus ins richtige Stockwerk ins richtige Ressort an den richtigen Arbeitsplatz bringt. Schließlich drängt die Zeit: Ab kommender Woche soll die taz nicht mehr in der Rudi-Dutschke-, sondern in der Friedrichstraße entstehen.
Und je leerer die alten Schreibtische, Schubladen und Regale werden, umso mehr Verborgenes schält sich ans Licht. Das Archiv bekommt längst verloren geglaubte Magazinschätze, vor Jahren entliehen und dann hinter einen Heizkörper gerutscht, zurück. Reihenweise geben die Redakteurinnen auch Löffel ab. An den Kaffeemaschinen läuft auf einmal die Schublade für die Teelöffel über. Der Autor dieser Zeilen kann sich nicht erinnern, jemals etwas anderes als Ebbe vorzufinden. Lag dort ein einsames Rührwerkzeug, war es innerhalb von Minuten verschwunden.
Hunde verboten, Blumen erlaubt
Läuft man durch das zunehmend ausgeräumte Haus, erkennt man aber vor allem, wie grün die Redaktion ist: Flamingoblumen, Grünlilien und Kaffeepalmen stehen herum. Nennen wir das Grünzeug in Anlehnung an das Hundethema Bestandsflora. Im Gegensatz zu den Tieren ist für sie im neuen Haus eine Duldungsregelung getroffen worden. Nur: Die Besitzerinnen müssen ihr Grün selbst unter den Arm klemmen.
Mit einer Ausnahme, der Lebensbaum der Auslandsredaktion, ein uralter Ficus, wiegt Tonnen. Was passiert mit ihm? Wir berichten weiter.
Von JÖRN KABISCH, taz-Redakteur