vonandreas bull 18.08.2020

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Der Befund ist deutlich an den Werten in der Grafik abzulesen, die sich aus dem Verhältnis von ausgelieferten Zeitungen zu eigentlich bestehenden Abonnements ergeben. In diesem Sommer beauftragen uns wesentlich weniger Lesende mit einer Lieferunterbrechung, damit der heimische Briefkasten während ihrer urlaubsbedingten Abwesenheit nicht überlaufe. Ganz offensichtlich wird seltener verreist in diesen Tagen.

Es gab Zeiten in der Geschichte der taz, in denen das Sommerloch berüchtigt war und bedrohliche Ausmaße aufwies. Mehrere Faktoren ließen die Liquidität saisonal schwanken, sodass es im Sommer gelegentlich echt knapp wurde und schon mal die Druckerei um Zahlungsaufschub gebeten werden musste. Lange her. Die taz hat im Umgang mit solchen Problemlagen einige Fingerfertigkeit entwickelt. So wurde jahrelang immer wieder daran gearbeitet, Abokampagnen so zu legen, dass Vorauszahlungsrechnungen sich über das Jahr möglichst gleichmäßig verteilen.

Gleichzeitig konnte durch günstige saisonale Sonderangebote die Auflage auch in den schwachen Sommer wochen immer wieder auf einem einigermaßen ausgeglichenen Level gehalten werden. Auch in diesem Sommer war ursprünglich geplant, ein Sportsommersonderangebot zu bewerben. Anlass wären die Fußball-EM der Männer und die Olympischen Sommerspiele gewesen.

Und die taztypische Aufmerksamkeit, die sich mit dem Geschehen am Rande der knalligen Wettbewerbe beschäftigt. 1.500 zusätzliche Abos, befristet für einige Wochen bestellt, wären erfahrungsgemäß drin gewesen.

Ergebnis veränderter Lesegewohnheiten

Aber: Wäre, wäre, Fahrradkette, würde Lothar Matthäus sagen. Tatsächlich stopft nicht nur Corona in dieser Saison das Sommerloch. Durch die Diversifizierung der Lieferarten, die mit den verschiedenen Abos für die Inhalte der Arbeit der Redaktion bestellt werden, gibt es sowieso weniger Unterbrechungen. Denn digital zugestellte Zeitungen verstopfen keine Postkästen und erreichen die Lesewilligen, wo immer sie sich auch aufhalten mögen. Und deren Anteil im Portfolio der taz-Abos ist in den vergangenen Jahren stets gestiegen.

Ein Ergebnis veränderter Lesegewohnheiten und der Bewusstwerdung, dass die Erkenntnisse, die man durch das Lesen der taz gewinnt, sich durch das Lesevergnügen mit der taz in der App oder dem ePaper sogar noch steigern lassen. Wenn Sie das noch nicht ausprobiert haben sollten, haben Sie was verpasst. Aber das lässt sich unkompliziert ändern, unsere Abo-Abteilung ist Ihnen dabei gerne behilflich.

Andreas Bull ist Geschäftsführer der taz. An dieser Stelle erörtert er in loser Folge die wirtschaftlichen Gegebenheiten des linken Medienhauses.

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