„SOLIDARI TÄT JETZT NOT“ – mit diesem pfiffig konstruierten Konjunktiv wirbt die taz Genossenschaft für neue Mitglieder und wird damit hoffentlich bald das 20.000ste begrüßen können. Diese vielen Unterstützenden bieten der taz ein starkes Rückgrat und ermöglichen uns das Stemmen wichtiger Investitionen.
„Über die Hälfte unserer Leser:innen zahlen freiwillig mehr als den regulären Mindestpreis für ihr Digiabo“
Im Indikativ bezahlen die Abonnent:innen der täglich gedruckten taz ihre Gebühren bereits seit 27 Jahren in einem einzigartigen, weil solidarischen Preismodell. Für das identische Produkt können sie unter drei verschiedenen Preisen völlig frei denjenigen auswählen, der für sie am ehesten passt: den ermäßigten Preis für jene, die sich sonst gar kein Abo leisten könnten, den Standardpreis, den wir kalkulatorisch berechnen müssten, um genug Erträge für die Arbeit der Redaktion zu erwirtschaften, und den politischen Preis, mit dem jene, die es sich leisten können, es der taz ermöglichen, anderen die taz zum ermäßigten Preis anzubieten.
Dieses solidarische Preismodell hat sich nicht bloß einfach bewährt – gegenwärtig ordnen sich 24 Prozent in der niedrigsten Preisstufe ein, 51 Prozent in der Mitte und 25 Prozent oben – es ist bei unseren Abonennt:innen extrem beliebt. Weshalb wir es längst auch für unser ePaper anbieten. Mit Erfolg, denn über die Hälfte unserer Leser:innen zahlen freiwillig mehr als den regulären Mindestpreis für ihr Digiabo.
Ausweitung des Soli-Preismodells
Daher haben wir uns entschieden, das solidarische Preismodell ab sofort auch auf zwei weitere Abos anzuwenden: unser Wochenendabo, das ausschließlich die gedruckte taz am Wochenende beinhaltet, und unser unschlagbares Kombiabo, welches tägliches ePaper und gedruckte Wochenendausgabe miteinander vereint.
Ein wichtiges Motiv ist bei diesem Schritt natürlich auch aus der Analyse der Wirtschaftlichkeit der Produkte abgeleitet: in manchen Regionen ist die tägliche Zustellung der gedruckten taz bei Berechnung des ermäßigten Preises gerade einmal noch kostendeckend, das heißt, es bleibt immer weniger übrig, um die journalistische Arbeit zu bezahlen. Durch den steigenden Anteil von digitalen Lieferungen der taz lassen sich die durchschnittlich benötigten Erträge wieder besser erreichen.
Allerdings: Weil auch die taz von den steigenden Marktpreisen für Druck und Zustellung der Zeitung nicht verschont wird, ist es unvermeidlich, ab März etwas höhere Einnahmen aus den Abos zu erzielen. Für das täglich gedruckte und das gleichwertige Kombiabo sind es zwei Euro, für das rein digitale und das Wochenendabo jeweils ein Euro pro Monat, was wir dann mehr abrechnen müssen. Wir hoffen trotzdem, dass Sie uns treu bleiben.
Andreas Bull ist taz-Geschäftsführer. An dieser Stelle analysiert er regelmäßig die wirtschaftlichen Gegebenheiten des linken Medienhauses.
Solidarität leben: taz.de/abo