Heute Abend wird in der taz ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Die bisherige Vorständin Tania Martini, die sechs Jahre im Amt war, möchte nicht erneut kandidieren. Das ist schade, denn mit ihr verliert das Gremium eine sehr engagierte und erfahrene Kollegin.
Aber die Demokratie in der taz lebt und es bewerben sich zwei Kollegen aus der Redaktion: Pascal Beucker, Redakteur im Parlamentsbüro, und Malte Kreutzfeldt aus der Öwi-Redaktion. Die Genderfrage stellt sich hier nicht, denn mit Berit Lusebrink und mir sitzen schon zwei Frauen im Vorstand. Die Versammlung der MitarbeiterInnen, wo der Vorstand gewählt wird, ist ein Kernstück der Unternehmensstruktur der taz.
Wir haben zwei Sorten von Genossenschaftsmitgliedern: die, die hier arbeiten, und die, die von außen Geld geben. Durch dieses Konstrukt ist die Unabhängigkeit der Redaktion gewährleistet. Die Mitglieder von außen bekommen keine finanzielle, aber eine politische Rendite, denn sie sind EigentümerInnen der taz und tragen mit ihrem Engagement zur Pressevielfalt bei.
Die MitarbeiterInnen dürfen den Vorstand wählen. Der besteht aus fünf Mitgliedern: drei aus dem Kreis der Mitarbeitenden und zwei hauptamtliche Geschäftsführer. Letztere werden vom Aufsichtsrat und vom Vorstand eingesetzt. Der Vorstand bestimmt auch die Chefredaktion. Hört sich alles kompliziert an, funktioniert aber seit Jahren. Vor allem sind die MitarbeiterInnenversammlungen auch ein Diskussionsforum – in Zeiten, in denen wir die Zukunft der taz gestalten wollen, ein wichtiger Abend.
Isabell Lott, Fotoredakteurin der taz