von 11.02.2014

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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online-redaktiontaz: Herr Groh, warum halten Sie die Räume der taz für eine gute Filmlocation?

Alexander Groh: Ich kam auf die Idee, als ich mit Bekannten im Café der taz eine Besprechung hatte. Es ist so schön offen, mit den großen Fenstern zur Straße und der Lounge in der oberen Etage. Da dachte ich, dass es doch ein idealer Ort für Filmaufnahmen wäre. Zwar hat es einen hohen Wiedererkennungswert mit seinen roten Stühlen und Tischen, aber das Corporate Design kann genau das Reizvolle sein.

Sie vermitteln nicht nur das Café, sondern auch die Redaktionsräume. Welchen Schauplatz können Sie sich dort gut vorstellen?

Sie waren ja schon einmal Motiv für einen Film, in dem es auch um eine Journalistin ging, die dort ihren Arbeitsplatz hatte. Das liegt auch nahe. Wie bei allen anderen Motiven bietet sich die originäre Funktion der Location erst mal an: eine Zeitungsredaktion. Zumal die taz-Räume einen entscheidenden Vorteil haben: Es gibt sehr viel Platz.

Weil das Filmteam so viel Raum benötigt?

Nicht nur. Man kann die taz-Räume eben auch komplett leer räumen und eine ganz andere Örtlichkeit draus machen: ein Loft, einen Kindergarten oder Schauplatz für einen Intellektuellenfilm mit vielen Diskussionen. Die taz bietet für vieles Raum, das ist ja das Schöne. Die speziellen Bedingungen an die Location schreibt dann das Drehbuch vor.

Welche gibt es da so?

Wichtig bei einer Location ist auch, ob und welches Flair sie hat. Ein Gebäude strahlt ja etwas aus, ob mit oder ohne den Menschen, die dort originär arbeiten. Und das Gebäude der taz – mit seiner Geschichte und Tradition – kann da auf jeden Fall Flair bieten.

Das heißt: jung, rebellisch, politisch, unkonventionell?

Auf jeden Fall fühlt man sich hier wichtig und hat ein bisschen Ehrfurcht. Das hat Einfluss auf die beteiligten Personen, ob es nun der Regisseur, der Kabelträger ist oder der Schauspieler.

Ehrfürchtige Kabelträger, da müssen Sie auch lachen?

Na ja, ob der Einfluss des Motivs auf das Team gut ist, hängt ja vom Drehbuch ab, von der Art, welcher Film produziert wird. Aber schaden kann Flair nie. Zumal die Außenansicht des taz-Gebäudes auch etwas hergibt. Da müssen Filmteams nicht ihre Außendrehs an einem anderen Ort aufnehmen.

Wen könnte die taz mit diesen Vorteilen nun ansprechen? Filmstudenten?

Erst mal glaube ich, dass die taz, wie sie sich präsentiert, für Studentenproduktionen zu teuer ist. Ein Drehtag kostet 4.000 Euro, da man ja alles anmieten muss und nicht eine Etage nehmen kann. Das erlaubt der Redaktionsalltag nicht. Aber klar, ich kann mir trotzdem vorstellen, dass sich Studenten melden. Immerhin hat die taz ja auch einen studentischen Hintergrund. Vielleicht handeln sie ja einen Spezialpreis aus, darauf habe ich aber keinen Einfluss.

Wer könnte denn Interesse haben: große Kinoproduktionen mit großem Budget?

Die taz bleibt eher ein Luxusmotiv. Das muss man sagen. Aber dafür bietet sie ja auch etwas. Gerade mit dem Café.

… das aber Café bleiben würde?

Ein Café ist ein Café, das Motiv ändert man selten. Aber die Lounge oben muss ja nicht als Café dargestellt werden. Wenn man sie ein bisschen dunkler macht und mit Lichteffekten spielt, kann man so drehen, als ob man in einer Diskothek wäre.

Das Interview führte Susanne Lang, es erschien bereits im Mai 2007 in der taz. Jetzt war Alexander Groh wieder im Haus, um die Fotosammlung für seine Locationscout-Agentur aufzufrischen. Das Bild oben zeigt übrigens die Online-Redaktion.

Alexander Groh fotografiert übrigens nicht nur die taz, sondern wir auch ihn: In unserem Video-Format „Berlinfolgen“ haben wir ihn und seine Arbeit porträtiert.

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